Der mit den Schlangen spricht

THALFANG. (ff) Seit Anfang Oktober ist Bernd Lischke als Umwelt- und Erlebnispädagoge des Forstamtes Dhronecken am Hunsrückhaus. Für den gelernten Revierförster ist mit Beginn seiner neuen Tätigkeit ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen.

Das Leben in und mit der Natur hat es dem 47-jährigen Buhlenberger schon immer angetan. Früh war für Bernd Lischke klar, dass er Förster werden wollte. 1979 begann der zweifache Familienvater eine Ausbildung als Revierförster beim Forstamt Birkenfeld im Revier Baumholder und wurde aktiver Naturschützer. "Mit der Mitgliedschaft im Naturschutzverband begann sich meine berufliche Zukunft zu entwickeln", berichtet Lischke, "Das Hobby wurde zum Beruf." In Birkenfeld besuchte er umfangreiche Fortbildungsseminare der Arbeitsgemeinschaft "Kooperation Schule - Forstamt", in dem Lehrkräfte und Forstleute gemeinsam handlungsorientierte Unterrichtsmethoden kennen lernen und erproben. "Ich sehe mich gerne als Erlebnisförster", sagt Bernd Lischke, der vor zwei Jahren seinen Revierdienst aufgegeben hat, um Aktionen des Umweltangebotes der Forstämter umweltpädagogisch zu begleiten. In der "Rucksackschule" erteilte Lischke Unterricht im Wald für Schulen, Jugendgruppen und Kindertagesstätten. Der "Erlebnisförster" leitete zahlreiche Projekte im Rahmen des Walderlebnisprogrammes des Forstamts Birkenfeld. In seinen Seminaren, wie "Wildes Lernen", "Mammutjagd", "Indianerkinder" oder "Mit Pfeil und Bogen", wurde Bernd Lischke zum Abenteuerförster. Er lebt alles vor, weiß wovon er spricht, auch wenn er über seine Haustiere referiert. Im heimischen Terrain hält sich Lischke fünfzehn Schlangen. Was für andere ein doch eher ungewöhnliches Hobby darstellt, ist für Lischke Normalität. "Man muss mit den Schlangen genauso wie mit den Pflanzen sprechen", sagt der Erlebnisförster, der seine Haustiere auch in seine Projekte fest mit einbezieht. Als nun nach dem Weggang von Michael Veeck zur Umweltbildungsstätte nach Bad Sobernheim die Stelle am Hunsrückhaus frei wurde, ließ sich Lischke zum Forstamt Dhronecken versetzen. "Eine richtige Entscheidung, die meinen Neigungen entgegenkommt", sagt Lischke. Der Dhroneckener Forstamtsleiter Franz-Josef Wagner ist mit dem Wechsel am Hunsrückhaus mehr als zufrieden. "Lischke präsentiert das Programm, das gewünscht wird. Ich habe jetzt schon etliche Anfragen erhalten", so Wagner. Corinna Albert, die Leiterin des Hunsrückhauses, ist überzeugt von den neuen Abenteuerprogammen mit dem Erlebnisförster: "Das zieht auf jeden Fall."

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