Deutliche Mehrheit für Heintel

BÜCHENBEUREN. (iro) Mit überwältigender Mehrheit nominierten die SPD-Delegierten des Bundestagswahlkreises 202 den Morbacher Marcus Heintel als ihren Direktkandidaten.

Die Reihenfolge war zumindest ungewöhnlich: Am Donnerstagabend wählten die 88 Delegierten des Bundestags-Wahlkreises 202 den SPD-Direktkandidaten. Und erst tags darauf stellte Gerhard Schröder die Vertrauensfrage, ohne die die Neuwahlen am 18. September gar nicht möglich wären. Doch offenbar war der Termin so anberaumt, dass die Fristen für beide Wahltermine eingehalten werden können. Immerhin war in der Einladung an die Delegierten aus den Kreisen Rhein-Hunsrück, Cochem-Zell und dem Altkreis Bernkastel die Rede von der "Bundestagswahl 2006". Doch ob 2006 oder 2005 - die Delegierten waren sich fast einig: Mit 83 Ja-, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde der 28-jährige Wirtschaftsjurist aus Morbach zum SPD-Kandidaten gewählt. Der Wahl ging eine einstimmige Empfehlung der drei SPD-Kreisvorsitzenden Norbert Neuser (Rhein-Hunsrück-Kreis) Heike Raab (Cochem-Zell) und Günter Rösch (Bernkastel-Wittlich) voraus. Einige Tage zuvor hatte Neuser, Bundestagskandidat vor drei Jahren, signalisiert, dass er nicht wieder antritt. Rösch schlug auch im Auftrag seiner beiden "Kollegen" Heintel zur Nominierung vor: Der Morbacher sei "in diesen schwierigen Zeiten der geeignete Kandidat". Er habe bewiesen, dass er bei den Jusos und als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Morbach seinen Mann stehe. Auch Neuser sagte, der 28-Jährige sei der "richtige Mann". Dass es im Kreis Cochem-Zell wieder eine Juso-AG gebe, das sei das Verdienst Heintels, unterstrich Raab. Heintel, der seit drei Jahren als Betreuer beim Awo-Betreuungsverein in Morbach tätig ist, will einen Schwerpunkt seiner Arbeit bei der Integration der Russlanddeutschen setzen. Zudem engagiert er sich für die Interessen von alten, kranken und behinderten Menschen. Nach eigener Aussage tritt er aber auch als Kandidat der jungen Generation an. Der jüngste Kandidat der Genossen ist er allerdings nicht. Im Wahlkreis 206 (Montbaur) kämpft mit Björn Walden ein 22-Jähriger um die Gunst der Wähler.

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