Dickes Plus und stattliche Rücklage

Deuselbach kann zuversichtlich in die Zukunft schauen. Dank hoher Gewerbesteuereinnahmen ist es der Gemeinde möglich, für künftige Vorhaben Rücklagen zu bilden. Außerdem will die Gemeinde die leer stehende Wetterstation kaufen.

 Mit dem möglichen Kauf der derzeit verwaisten Wetterstation (vorne) und dem ebenfalls leer stehenden Gebäude des Umweltbundesamtes (hinten) eröffnen sich der Gemeinde Deuselbach neue Perspektiven. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mit dem möglichen Kauf der derzeit verwaisten Wetterstation (vorne) und dem ebenfalls leer stehenden Gebäude des Umweltbundesamtes (hinten) eröffnen sich der Gemeinde Deuselbach neue Perspektiven. TV-Foto: Ursula Schmieder

Deuselbach. (urs) Deuselbach schreibt Zahlen, von denen andere Kommunen nur träumen können. Der Haushalt 2008 ist nicht nur ausgeglichen, sondern unterm Strich bleibt sogar ein Plus von 42 000 Euro. Davon werden gut 25 000 Euro in die Rücklagen der Gemeinde fließen. Das "Sparbuch" des Dorfes weist derzeit in den Allgemeinen Rücklagen einen Betrag von 4400 Euro aus sowie weitere 5400 Euro, die zweckgebunden für Kultur-, Heimat- und Brauchtumspflege sind. Daneben gibt es die Rücklage "Jagdpacht Private" mit rund 10 000 Euro.Trotz dieses Polsters fasst der Ort mit Blick auf den wohl ab 2010 anstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt keine größeren Projekte ins Auge. Von den knapp 52 000 Euro des Vermögenshaushalts stehen neben den 25 000 Euro Rücklagen allerdings 14 000 Euro bereit für Grundstückserwerb. Mit diesem Betrag hofft die Gemeinde, bald Eigentümer der derzeit verwaisten Wetterstation sowie des Umweltbundesamt-Gebäudes nebenan zu werden. Für den Fall, dass das zuständige Bundesamt dem Kauf zustimmt, gibt es bereits erste Ideen, wie Gelände und Gebäude künftig genutzt werden könnten. Laut Ortsbürgermeister Reinhard Manz ist etwa daran gedacht, die Wetterstation für das Hunsrückhaus mit zu nutzen. Denkbar sei aber auch ein Infozentrum für erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Sonnenenergie oder aus dem Bereich der Landwirtschaft. Über die "LAG (Lokale Aktionsgruppe) Erbeskopf" gebe es möglicherweise Fördermittel. Endgültig festgelegt habe sich der Rat aber noch nicht.Abgesehen vom erhofften Immobilienkauf will die Gemeinde kleine Projekte anpacken. Im Zuge der Dämmung des Feuerwehrgerätehauses soll aus optischen Gründen auch die Gefrieranlage gedämmt werden. Die Kosten dafür liegen bei etwa 4500 Euro. Daneben stehen 1500 Euro für die Buswartehalle am Glockenturm bereit sowie 1000 Euro für Brunnen und Platzgestaltung im Unterdorf. Außerdem sollen mit Blick auf den Tourismus diverse Schilder erneuert werden.Konzessionsabgaben der RWE fallen hoch aus

Der solide Haushalt ist vor allem auf die Gewerbesteuereinnahmen zurück zu führen. 111 000 Euro stecken im Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von 346 000 Euro. Daneben wirkt die um 10 000 Euro gestiegene Einkommenssteuer fast bescheiden. Laut Kämmerer Michael Suska fällt dank des ortsansässigen Betriebes aber auch die Konzessionsabgabe der RWE höher aus. Statt der 13 000 Euro gäbe es sonst wohl nur die Hälfte. Positiv stellen sich aber auch die Schulden dar. Von den derzeit 35 000 Euro sind nämlich 15 000 Euro zur Vorfinanzierung und damit kurzfristiger Natur. Die Bürger müssen daher 2008 auch nicht mit höheren Gebühren rechnen.

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