Die Deutsche Edelsteinstraße wird aufpoliert

Die Traumschleifen, der Saar-Hunsrück-Steig - in Sachen Tourismus bewegt sich zurzeit eine Menge im Kreis Birkenfeld. Wesentlicher Bestandteil ist die Deutsche Edelsteinstraße, die attraktiver werden soll. Entsprechende Konzepte präsentierte der Herrsteiner Bürgermeister Uwe Weber im Sommer.

Herrstein. (vm) Sowohl dem Innen- als auch dem Wirtschaftsministerium liegt die Konzeption zur Attraktivitätssteigerung der Deutschen Edelsteinstraße (DES) vor. Auch der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) wurde die Planung erläutert. Ziel ist, eine höchst mögliche Förderung zu erreichen, erläutert Bürgermeister Uwe Weber, der im Sommer die Ortsbürgermeister über die angedachte Maßnahme informiert hatte.

Neue Schilder, Maßnahmen innerhalb und außerhalb der zur Edelsteinstraße gehörenden 20 Orte, Patensteine für die Gemeinden, rund 560 000 Euro sollen investiert werden, damit sich die mittlerweile 35 Jahre alte und insgesamt 48 Kilometer lange Deutsche Edelsteinstraße als Ferienstraße neu auf dem Markt positionieren und wieder mehr Touristen anlocken kann. Weber hatte damals betont, es gelte, die Wertschöpfung durch den Tourismus zu erhöhen und die Unternehmen einzubinden. Die Edelstein-Thematik begegne Besuchern nicht in ausreichendem Maß, die Straße sei zu wenig sichtbar, die Identifikation einiger Gemeinden mit der DES lasse zu wünschen übrig, die Beschilderung sei nicht mehr zeitgemäß: Der Herrsteiner Verwaltungschef benennt die Schwächen der Ferienstraße deutlich und möchte Konsequenzen ziehen.

Steigerung der Übernachtungszahlen



Er erhält dabei Zustimmung von der Expertin, der Leiterin der Herrsteiner Tourist-Information, Caroline Conradt: "Edelsteine und Schmuck - diese Themenbereiche sind für unsere Region ein echtes Alleinstellungsmerkmal, die lange Tradition macht es zu unserem regionalen Erbe, das auch für den Tourismus von enormer Bedeutung ist." Nirgendwo sonst könnten Gäste dieses Handwerk und dessen Geschichte auf vergleichbare Art und Weise nachvollziehen. Im zunehmenden Wettbewerb mit anderen touristischen Zielen biete dieses Alleinstellungsmerkmal die Chance, sich von anderen Regionen abzugrenzen. Die Tourismus-Fachfrau weiter: "Es ist wichtig, die Edelsteinstraße nach 35 Jahren weiterzuentwickeln und auch die aktuellen touristischen Trends zu berücksichtigen: zum Beispiel gestiegene Erwartungen hinsichtlich Inszenierung und Erlebnischarakter."

Sie weist auf die "Psychologie des ersten Eindruckes" hin: "Der erste Eindruck, den ein Gast von der Edelsteinstraße erhält, soll positiver gestaltet werden, unter anderem durch Eintrittstore und die Neubeschilderung." Das Ziel sei aus ihrer Sicht klar definiert: Steigerung der Übernachtungszahlen, der Aufenthaltsdauer, der Zahl der Tagesgäste und die allgemeine wirtschaftliche Stärkung der Region. Orte, die an der DES liegen, aber bisher vom Gast weniger frequentiert wurden, erhalten eine größere Aufmerksamkeit, ist sie sich sicher. Weber ergänzt: Durchweg positiv seien die Reaktionen auf die erstmalige Präsentation gewesen; direkten Kontakt gab es bereits mit mehreren Gemeinden: so zum Beispiel Vollmersbach. Dort stehen neben dem Straßenbau Dorferneuerungsmaßnahmen an, die auch einen Platz für eine kleine Touristen-Informationsstelle innerhalb des Ortes beinhalten. Auch die Idar-Obersteiner seien mit im Boot.

Uwe Weber hofft auf eine maximale Förderung von 80 Prozent aus dem Kulturerbe-Topf des Ministeriums: An Eigenmitteln wären von der Gesamtsumme in Höhe von etwa 560 000 Euro rund 112 000 Euro zu investieren.

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