Die Dorf-Gendarmen

MORBACH. (urs) Sie sind ein Duo, das eigentlich eher selten zusammenarbeitet. Während Friedhelm Schabbach als Bezirksbeamter für Morbach und Kleinich zuständig ist, hat Kollege Thomas Haupenthal ein offenes Ohr für die Menschen in Thalfang und Umgebung.

 Als Bezirksbeamte pflegen Friedhelm Schabbach (links) und sein Kollege Thomas Haupenthal den Kontakt zu den Bürgern von Morbach, Thalfang und Umgebung. So können beiläufige Gespräche, wie hier mit dem Morbacher Alt-Ortsvorsteher Paul Wilbert, für die Polizisten sehr aufschlussreich sein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Als Bezirksbeamte pflegen Friedhelm Schabbach (links) und sein Kollege Thomas Haupenthal den Kontakt zu den Bürgern von Morbach, Thalfang und Umgebung. So können beiläufige Gespräche, wie hier mit dem Morbacher Alt-Ortsvorsteher Paul Wilbert, für die Polizisten sehr aufschlussreich sein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Eigentlich wäre Friedhelm Schabbach nicht abgeneigt, die formelle Bezeichnung seines Aufgabenbereichs durch eine zu ersetzen, die den Bürgern vertrauter ist. Obwohl er einen Großteil seiner Arbeitszeit am Schreibtisch verbringt, sieht sich der Bezirksbeamte der Morbacher Polizei eher als "Dorf-Gendarm". Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen ein Beamter durch die Straßen oder gar von Haus zu Haus schlendert, um überall nach dem Rechten zu schauen. Doch für Schabbachs tägliche Arbeit ist es nach wie vor von entscheidender Bedeutung, "mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen". So sind es manchmal gerade die beiläufigen Anmerkungen, die ihn und seine Kollegen zu einer Spur führen. "Wenn ein Bürger meint, hier stimmt was nicht", kann er sich mit den beobachteten Auffälligkeiten getrost an Schabbach wenden. Auf diese Weise ist die Morbacher Dienststelle sogar schon in einem Fall von Drogenkriminalität einen großen Schritt weitergekommen. Andererseits ermöglichen gezielte Hinweise auch - und zwar laut Schabbach ganz "nach alter Gendarme-Manier" -, Menschen frühzeitig zu helfen. Denn genau das, die Prävention, sei seine "erste und oberste Pflicht", betont er. Während Schabbach diese vorwiegend in der Einheitsgemeinde Morbach sowie im Kirchspiel Kleinich wahrnimmt, schaut Kollege Thomas Haupenthal in Thalfang und Umgebung nach dem Rechten. Der Saarländer arbeitet seit 1989 in der Morbacher Dienststelle und hat den Posten des Bezirks- oder auch Kontaktbeamten im Oktober vorigen Jahres übernommen. Eine feste Sprechstunde habe er bisher nicht eingerichtet. Wichtiger ist ihm, telefonisch erreichbar zu sein, um dann je nach Bedarf Termine ausmachen zu können. Dank Rufumleitung auf die jeweiligen Handys sind die Beamten mittlerweile in der Regel persönlich am Telefon. Denn allzu oft müssen sie andere Aufgaben wahrnehmen, wie etwa die Überprüfung von Baustelleneinrichtungen oder als Systemanwenderbetreuer. Außerdem fungieren Schabbach und Haupenthal als Bindeglied zu anderen Behörden oder der Kripo und fahren auch mal mit der Ordnungsbehörde auf Streife. Das vermeide einen rein auf Straftaten gerichteten "Trichterblick", findet Schabbach. Dennoch gut erreichbar zu sein und das auch im Spätdienst, hält er daher für sehr wichtig. Denn nicht jeder Anrufer versuche es ein zweites oder gar drittes Mal. Und das könnte dann leicht zur Folge haben, dass die Spatzen etwas von den Dächern pfeifen und die Polizei von nichts wisse. Das Ziel der beiden "Gendarmen" ist hingegen, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu steigern. "Damit die Leute sehen: Aha, die Polizei kümmert sich." Wer mit den Bezirksbeamten sprechen möchte, kann sich per E-Mail an sie wenden - pimorbach@polizei.rlp.de - oder telefonisch. Schabbach ist erreichbar unter der Telefonnummer 06533/9374-16, Haupenthal über die Durchwahl 18.

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