Die Post wird zum Hasenstall

THALFANG. Das Gasthaus zur Post, gelegen in unmittelbarer Nähe der evangelischen Kirche, hat eine lange Tradition als Gasthaus. Nachdem das Haus jahrelang leer stand, kommt jetzt Leben in die Bude. Der Mexicanos-Betreiber Christof Meiler will dort ein neues Lokal eröffnen.

 Früher ein gutgehendes Lokal, fristet das Hotel zur Post seit Jahren ein Dasein in Vergessenheit. Das soll jetzt anders werden.Foto: Ursula Schmieder

Früher ein gutgehendes Lokal, fristet das Hotel zur Post seit Jahren ein Dasein in Vergessenheit. Das soll jetzt anders werden.Foto: Ursula Schmieder

Einen Namen hat Christof Meiler schon für seine neue Gaststätte: "Hasenstall" soll seine neueste Kreation für Thalfang heißen. Und damit der Name auch seine Berechtigung hat, werden die Räumlichkeiten mit vielen Stroh-Hasen dekoriert. Ein Biergarten nach bayrischen Vorbild soll's werden, "Wie ich‘s aus meiner Heimat kenne", sagt der Thalfanger Neubürger, der vom Starnberger See stammt. Es gibt Biertisch-Garnituren und "ab und zu auch Weißwürste". Regelmäßig wird er sie nicht anbieten, das wäre eine logistische Meisterleistung. Denn: "Die müssen immer ganz frisch sein." Wie in Bayern dürfen sie eigentlich nur bis 11 Uhr morgens serviert werden. Doch der Clou: Der Biergarten findet nicht draußen, sondern innerhalb der Mauern des "Hasenstalls" statt. Nach dem Mexicanos, das er in Thalfang ebenfalls mit Lebengefährtin Doerte Lepplar gemeinsam betreibt und dem Musibahnbahnhof, der Meiler gehört, soll der "Hasenstall" Meilers drittes Standbein in Thalfang werden. Und warum weiß-blau? "Das ist auch ein kleines Geschenk an mich selbst", sagt er mit unverkennbar bayrischem Dialekt. Der Biergarten soll auch wie einer aussehen. "Ich kenne das aus Bayern nur mit Kies unter den Stühlen." Und so ist der Kneipenboden auch mit Kies belegt, auch wenn mancher Handwerker darüber schon schwer ins Staunen geriet. Auch wenn die Räumlichkeiten nur gemietet sind, investiert Meiler in die Sanierung: "Wir haben zum Beispiel alle Stromleitungen neu gelegt."Ehemals das beste Lokal in Thalfang

Die Thalfanger dürften auf jeden Fall gespannt sein. Denn bisher hat sie der 40-Jährige nicht enttäuscht. Die Motivation für seinen Enthusiasmus kommentiert der Unternehmer mit den Worten: "Ich habe wenig Angst." In Starnberg, wo er Inhaber weiterer Gaststätten ist, habe er gesehen, was mit gutem Personal möglich sei. Dennoch räumt er ein, dass das manchmal auch "ein Drahtseilakt" sei und er zeitweise schon mal gemeint habe, es ginge nicht mehr weiter. Wie man eine solche Investition finanziert? "Wohl überlegt", lautet Meilers Antwort. Er macht üblicherweile kurzfristige Verträge mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr und der Option aufVerlängerung. Denn die Nachfinanzierung von jahrelangen Mietkosten sei oft viel schlimmer als Anfangs-Investitionen. Einen Kaffee-Automat könne man wieder mitnehmen. Auf jeden Fall hat er nicht im Lotto gewonnen, stellt der Gastronom fest. Und eines sei klar: "Wenn's keinen Spaß macht, funktioniert es auch nicht." Mitte, Ende August, will er eröffnen. Genauer festlegen will er sich nicht: "Was man mit Liebe begonnen hat, muss man mit Liebe beenden." Das Gasthaus zur Post - zuletzt im Besitz von Familie Bickler - ist heute Eigentum eines Frankfurters, der ursprünglich nach Thalfang hatte ziehen wollen. Nach Aussage von Franz-Josef Gasper war das in unmittelbarer Nähe der evangelischen Kirche gelegene Haus früher ein gut gehendes Lokal. Ehemals sogar "das Beste in Thalfang", so der Bürgermeister. Aber das ist lange her.

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