Die Rückkehr zur Sachlichkeit

Der Bau- und LiegenschaftsAusschuss Thalfang hat in seiner jüngsten Sitzung sachlich und emotionslos den Weg frei gemacht für eine Bedarfs-Analyse "Sanierung Regionale Schule".

Thalfang. Nach der Entscheidung für drei externe Fachleute, die den Sanierungsbedarf der Regionalen Schule Thalfang ermitteln sollen, hat das Vorhaben nun eine weitere Hürde genommen. Der Bau- und Liegenschaftsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung das Honorar für das "Kompetenz-Team" festgelegt, das die vorgesehene Bedarfsermittlung begleiten wird. Die Entscheidung, wie das Team besetzt werden sollte, war bereits nach einer unrühmlichen Debatte im August (der TV berichtete) gefallen. Demnach setzt sich das Team aus Moderator Thomas Schmitt-Schäfer, Wittlicher Kreistagsmitglied der Grünen, sowie dem Architekten Jürgen Jakobs und Ewald Emmerich, dem Energieberater der Thalfanger Verwaltung, zusammen.Nach den Vorstellungen des Ausschusses soll das Experten-Team ein pauschales Honorar von brutto 11 570 Euro erhalten. Die Finanzierung sei dank eines Haushaltsrestes sichergestellt, erläutert Christoph Knippel (CDU), der als erster Verbandsgemeinde-Beigeordneter die Sitzung leitet. Ein Antrag von Rudi Marx (FDP), der sich, wie er zuvor begründet, bei der vorangegangenen Beratung "überfahren gefühlt" hat, findet keine Unterstützung. Seinen Vorstellungen nach könnte auf den Moderator verzichtet werden und das Honorar stattdessen auf das Zweierteam verteilt werden. Die übrigen Ausschussmitglieder sind jedoch von der Notwendigkeit der Besetzung einer solchen Funktion überzeugt. "Die Moderation ist enorm wichtig", verweist zum Beispiel der Zweite Beigeordnete Burkhard Graul (SPD) auf die vorgesehene Befragung von Eltern, Kindern und Lehrern. Zuvor hatte Knippel über eine Entscheidung der Kommunalaufsicht informiert. In der vorhergehenden Sitzung im August hatte Hans-Dieter Dellwo drei Ausschussmitglieder ausgeschlossen, darunter den Architekten Hubert Schu, weil sie in diesem Zusammenhang möglicherweise unmittelbare Vor- oder Nachteile zu erwarten hätten. Schu hatte die Aufsichtsbehörde eingeschaltet. Diese schloss sich Dellwos Auffassung an.

Unabhängig von den Sanierungsplänen will Thalfang sein Interesse für ein Mini-Spielfeld auf dem Schulgelände anmelden. Der Deutsche Fußball-Bund wolle landesweit 1000 solcher Plätze anlegen, erläutert Knippel. Im Bereich des Spielkreises Mosel seien vier Plätze vorgesehen. Da die Bewerbungsfrist am 31. Oktober abläuft, drängt die Zeit. Allerdings sind sich die Ausschussmitglieder in diesem Fall fraktionsübergreifend einig, dass ein solcher Platz auf dem Gelände oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule nur zu begrüßen wäre. Zumal diese Plätze nach den Bedingungen des Sportbundes auch ganztägig, also nicht nur Schülern vorbehalten sein sollen. Die Verbandsgemeinde wird daher einen Antrag auf den Weg bringen, beziehungsweise ihr Interesse an einem solchen Platz bekunden.

Meinung

Moderator ist unverzichtbar

Es geht also auch anders. Auch über das Thema Regionale Schule können die Thalfanger Kommunalpolitiker ruhig und sachlich diskutieren und Entscheidungen fällen. Da dies in den vergangenen Jahren meist nicht der Fall war, ist das tatsächlich eine Nachricht wert. Ob das an der neuen Sitzungsleitung lag? Oder daran, dass die Kommunalaufsicht bereits ein Machtwort gesprochen hatte? Das wird sich wohl letztendlich nicht klären lassen. Es ist auch nicht entscheidend. Wesentlich wichtiger ist, dass es offenbar endlich vorangeht mit - wenn auch kleinen Schritten - in Richtung Schulsanierung. Ein Kompetenz-Team soll die Bedarfsermittlung vornehmen. Neu im Spiel ist der Moderator Thomas Schmitt-Schäfer aus Wittlich, den Rudi Marx, ein alter Hase in der Kommunalpolitik, für verzichtbar hält. Nach den unrühmlichen Auseinandersetzungen ist ein solcher Moderator allerdings mehr als nötig. Denn es ist seine Aufgabe, die Interessen aller Beteiligten im Auge zu behalten, damit der parteipolitische Hickhack wirklich dauerhaft der Vergangenheit angehört. i.rosenschild@volksfreund.de

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