Die Tage sind gezählt

Der Auflösung des Forstverbandes Talling steht kaum mehr etwas im Wege. Erste Beratungen der Gemeinden zeigen, dass alle grundsätzlich einverstanden sind.

Thalfang/Talling. (urs) Die endgültige Entscheidung ist zwar erst einmal vertagt. Doch es scheint so gut wie sicher, dass der von den Stürmen 1989/90 gezeichnete Forstverband Talling aufgelöst wird. Die neun Verbandsmitglieder sind jedenfalls allesamt dafür. Bei drei der kommunalen Waldbesitzer ist nur fraglich, ob sie sich der gemeinsamen Bewirtschaftung anschließen werden. Dabei geht es auch um Unterstützung des teils ungeliebten Konzeptes "Technischer Produktionsleiter" (TPL).Im heutigen Verband hatten sich Berglicht, Burtscheid, Dhronecken, Hilscheid, Lückenburg, Neunkirchen und Schönberg für, Talling und Horath gegen die gemeinsame Bewirtschaftung ausgesprochen. Abgesehen davon ist noch die künftige Zugehörigkeit zu klären. Die Vorstellungen des Forstamts Dhronecken (der TV berichtete), das wirtschaftlichere Zuschnitte anstrebt, liegen auf dem Tisch. Demnach könnten die Flächen von fünf Gemeinden dem Revier Thalfang zugeordnet werden sowie drei Büdlicherbrück und Horath dem Revier Hoxel.Mit diesen Änderungen müssten allerdings noch sehr viel mehr Beteiligte einverstanden sein. Insgesamt beschäftigt das Thema Forstverband Talling derzeit daher nicht nur 21 Gemeinden sondern auch die Nachbardörfer Naurath und Detzem sowie den Zweckverband der zwölf Gemeinden. Sondersituation in Lückenburg

Vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, dass binnen kürzester Zeit zumindest hinsichtlich der Auflösung Einvernehmen herrscht. Ob dies auch in der Frage der Bewirtschaftung möglich sein wird, muss sich zeigen. Forstamtsleiter Hans-Jürgen Wagner will sich in den nächsten Wochen dafür einsetzen. "Ich komme zu jedem, der Fragen hat", bot er bei der jüngsten Verbandssitzung an.Bereits vorgemerkt hat er Lückenburg, wo es eine besondere Situation gibt. Mit einer wirtschaftlich nutzbaren Waldfläche von unter 50 Hektar (genau 49,9) stehe es der Gemeinde nämlich frei, sich einem Verband anzuschließen. Sie müsse auch keine Planung, sprich ein Einrichtungswerk, erstellen und Leistungen würden nach gesonderter Gebührenordnung abgerechnet. Ortsbürgermeister Reiner Roth kann sich da einen Kommentar nicht verkneifen: "Das haben sie mir bisher immer verschwiegen." Mit Hinweis auf die bisher von Lückenburg gewünschte gemeinsame Bewirtschaftung betont Wagner jedoch, dass die Gemeinde dennoch einem Revier angehören müsse.Auch Neunkirchen und Schönberg, die eine eigene Bewirtschaftung anstreben, will Wagner besuchen. In Etgert steht zudem ein unbegründetes Nein zur Verbandsneugründung im Raum. Der Forstamtsleiter hofft mit seiner Informationsoffensive eine einvernehmliche Lösung bewirken zu können. Denn für das Forstamt sei eine flächendeckende TPL-Bewirtschaftung natürlich schon günstiger. Sollte kein Einvernehmen erzielt werden, würde sich die Neugliederung letztlich um eine vom Land vorgegebene Frist von neun Monaten nach hinten schieben.

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