Die Windkraft hat den Hunsrück im Griff

Die Windkraft und der Hunsrück - eine unendliche Geschichte? Könnte man bei einem Blick auf die aktuelle Entwicklung der durch den Wind generierten Öko-Energie im Rhein-Hunsrück-Kreis meinen.

Rhein-Hunsrück. (emi/wd) 68 Windräder drehen sich momentan im Rhein-Hunsrück-Kreis. Im August vergangenen Jahres waren es noch 50 Anlagen, die ausschließlich auf den Höhen des Hunsrücks alternative Energie erzeugten. In den letzten neun Monaten sind 18 neue Anlagen hinzugekommen. Wie viele neue Anlagen sind genehmigt beziehungsweise beantragt? Weitere 15 Windräder hat die Kreisverwaltung genehmigt, für 22 "Spargel" liegen Bauanträge bei der Simmerner Behörde vor. Für welche Standorte sind Anlagen geplant? Das jüngste Gesuch ist am 16. April auf dem Schreibtisch von Sachbearbeiter Heinz-Dieter Wieß gelandet. Absender ist die Firma Juwi, die zwei Windräder auf der Gemarkung Gondershausen bauen möchte. Über die "Erfolgschancen" kann Wieß momentan noch nichts sagen, weil die Zulässigkeit von Windkraftanlagen umfassend geprüft werden muss. Juwi will zudem vier zusätzliche Anlagen bei Beltheim und sechs Windräder bei Damscheid errichten. Bereits 2004 stellte das Mainzer Unternehmen einen Bauantrag für fünf Windkraftanlagen in Sohrschied. Dieses Verfahren liegt aber nach Aussage von Heinz-Dieter Wieß auf Eis. In Mastershausen, wo sich seit einem Jahr sieben Räder drehen, hat die "Windpark Mastershausen GmbH & Co. KG" einen Antrag für drei weitere Anlagen gestellt. Betreiber der sieben Erstanlagen ist mittlerweile die "EWO Energietechnologie GmbH". Wo darf gebaut werden? Zwei Windräder baut die Gemeinde Wüschheim an der Grenze zu Alterkülz. Die Fundamente sind bereits gegossen. Betreiber ist die Firma Enercon. Ein siebtes Windrad ist auch in Laubach genehmigt. Bauen darf Juwi drei Windräder auf Alterkülzer Terrain sowie vier weitere auf der Gemarkung Spesenroth - drei davon befinden sich allerdings im Staatswald, nur eines auf Grund und Boden der Gemeinde. Wie ist der aktuelle Stand in Alterkülz? In Alterkülz sind die Verträge zwischen Juwi und der Gemeinde unter Dach und Fach. Die ersten Vorbereitungen für den Bau der knapp 200 Meter hohen Anlagen sind im Gange. Bis nach Simmern wird eine Zuleitung zum Knotenpunkt in das Netz der RWE führen. Beim genauen Studium der Gemarkung stellte die Betreiberfirma fest, dass der Bau eines weiteren Windrades möglich gewesen wäre. Ortsbürgermeister Horst Peuter unterbreitete seinem Gemeinderat dieses Angebot. "Ich war in der Pflicht, diese Option an den Rat weiterzuleiten", sagt Peuter. In einer geheimen Abstimmung lehnte allerdings die Mehrheit der Ratsmitglieder das lukrative Angebot ab. Zum gleichen Windpark gehören die drei Windräder des gleichen Typs im Staatswald zwischen Alterkülz und Spesenroth und das Rad auf Spesenrother Gemeindeland. Noch in diesem Sommer sollen alle sieben Räder ans Netz gehen. Wie sieht es mit den fünf genehmigten Rädern in Bickenbach aus? In den nächsten zwei Wochen sollen die fünf Windräder an der B 327 geliefert und installiert werden. Alle Vorarbeiten sind abgeschlossen. "Wir warten nur noch auf die Anlagen", sagt Ulrich Kreuzberger von der Betreiberfirma. Weil im überarbeiteten Flächennutzungsplan der VG Emmelshausen diese Fläche für Windkraft aufgenommen wurde, hat Kreuzberger im Januar einen weiteren Antrag für zwei zusätzliche Anlagen auf der westlichen Seite der B 327- ebenfalls auf Bickenbacher Terrain gegenüber den fünf anderen Rädern - gestellt. Diesen Antrag prüft die Kreisverwaltung noch.

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