Die heilige Familie im Regen

HORATH. (urs) Trotz Regen und stürmischer Witterung kamen an die 800 Zuschauer zur Freilichtaufführung der Weihnachtsgeschichte in Horath, die vom TV präsentiert wurde. Der Männergesangverein führte sie nach dreijähriger Pause zum dritten Mal auf.

Ein leuchtender Stern wies am Sonntagabend den Weg zur Freilichtbühne, die zum dritten Mal Schauplatz der vom Männergesangverein Cäcilia Horath aufgeführten Weihnachtsgeschichte war. Beim Betreten des von Fichten und Hütten umgrenzten Areals che wurden die 800 Besucher von weihnachtlichen Klängen und dem Blöken von Lämmern und Schafen begrüßt. Im moosbedeckten Stall warteten Ochs und Esel auf ihren Einsatz und taten ab und an lautstark ihre Meinung kund. Alles in allem ein stimmungsvolles Bild, das für das stürmisch-nasse Wetter entschädigte. Umso mehr, als die Bläsergruppe der Orchestergemeinschaft Horath-Berglicht den Beginn der Aufführung anstimmte. Hagel-Schäden in letzter Minute beseitigt

Unter der Leitung von Franz-Josef Steffes begleiteten die Musiker die Suche der Maria, demütig und tapfer gespielt von Susanne Jörg, und ihres fürsorglichen Mannes Josef (Bernd Thees) mit jeweils passenden Stücken von "Tochter Zion" bis "Stille Nacht". Da fiel es leicht, der Einladung des Erzählers Gregor Steffes nachzukommen, der eingangs ermuntert hatte: "Lassen Sie sich einstimmen auf das bevorstehende Weihnachtsfest." Bei den Darstellern dürften zu diesem Zeitpunkt alle Mühen vergessen gewesen sein. Nicht zuletzt der Arbeitseinsatz am Morgen. Sturm und Hagel hatten an den Hütten und dem künstlich aufgeschichteten Verkündigungshügel für den Engel (Melanie Pfeiffer) ihre Spuren hinterlassen. Daher war vor der Generalprobe erst einmal Aufräumen und Ausbessern angesagt. Anschließend brachten Helfer wie Darsteller Würstchen zum Sieden und Pommes Frites zum Brutzeln oder kümmerten sich um den Kuchen- und Getränkeverkauf. Denn um 14 Uhr öffnete bereits der Weihnachtsmarkt seine Türen. Andere übernahmen während dessen die Parkplatz-Einweisung, die dank der Freiwilligen Feuerwehr auch am Abend in geordneten Bahnen verlief. Die Zuschauer honorierten das Engagement. "Ganz toll, so was hab ich noch nicht erlebt", kommentierte Liliane Gerega aus dem Raum Wesel, die mit Ehemann Jan einen Urlaubstag im Hunsrück verbringt. Martha Jakoby meinte: "Obwohl es kalt war, bin ich ganz begeistert." Erst bei den letzten Klängen hatte die Frau aus Maring mit Magdalena Gödert, Christine Böllinger, Gaby Bracht die Tribüne verlassen. Die über 60-Jährigen, darunter eine 79-Jährige, waren mit anderen Krippenspiel-Freunden aus Kesten und Osann-Monzel per Bus gekommen. Schön sei die Aufführung gewesen, meinte Maria Schulz, die extra aus dem Saarland angereist war, um sich die Weihnachtsgeschichte mit ihrer Nichte Anita Wetzel anzuschauen. Die Gräfendhronerin hatte immer davon erzählt und war auch jetzt sehr zufrieden. Selbst die wetterbedingten, kurzen Aussetzer der Funk-Mikrofone hatten sie nicht stören können: "Das hat man nicht gemerkt." Für Anita Erz gab‘s keinen Zweifel: "Gut gemacht - nur das Wetter hätte besser sein können." Judith Bösen aus Piesport hatten es besonders die Tiere angetan. "Der Esel hat immer den richtigen Einsatz gegeben." Ursprünglich hatte diese Rolle ihr eigenes Grautier übernehmen sollen, das jedoch "keine Krippenspiel-Erfahrung" hatte. Auch die Darsteller waren begeistert - von ihrem Publikum. "Die Leute sind nicht gegangen - trotz Regen", freute sich Darsteller Bernd Thees über die Ausdauer der Besucher, die sich von den zwei Regenschauern nicht hatten schrecken lassen.

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