Diskussion dreht sich um Talling

TALLING/THALFANG. Der Verbandsgemeinderat Thalfang befasst sich in seiner heutigen Sitzung erneut mit der Frage, wo der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Thalfang Vorrangflächen für Windkraft vorsehen soll. Doch große Auswirkungen wird diese Entscheidung vermutlich nicht mehr haben.

Zur Erinnerung: Im November 2003 hatte Reinhard Krämer, der zweite Beigeordnete von Talling, in einer persönlichen Erklärung vergeblich versucht, den Verbandsgemeinderat umzustimmen, der im Flächennutzungsplan keine weiteren Windvorrangflächen im Gebiet der Verbandsgemeinde ausweisen wollte. Und das, obwohl aus planerischer Sicht nichts gegen eine Wind-Vorrangfläche auf Tallinger Gemarkung sprach. In der Zwischenzeit trieb die Regionale Planungsgemeinschaft Region Trier parallel zum Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde die Fortschreibung des Raumordnungsplans voran. Dort werden planerische Ziele für die gesamte Region festgeschrieben. "Die Regionalvertretung ist weitgehend unseren Empfehlungen gefolgt", erklärt VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo dem TV . Mit einer Ausnahme: Talling. "Wir konnten gar nicht anders, als dem Standortwunsch der Tallinger zuzustimmen", erklärt Roland Wernig, der leitende Planer der Planungsgemeinschaft. Seine Einrichtung müsse sich sehr stringent an die selbst auferlegten Entscheidungskriterien halten. Nach Wernigs Auffassung gibt es keine Kriterien, die die Vorrangflächen in Talling verhindern könnten. Das Tallinger Areal und der bestehende Windpark seien nur durch einen Waldriegel getrennt. Das heißt: Die Belastungssituation für Mensch und Natur werde sich nicht signifikant erhöhen. Doch welche Entscheidung kommt nun zum Zuge? Für Wernig ist das klar: der Raumordnungsplan, der, obwohl noch nicht in Kraft, schon eine "gewisse Vorwirkung entfalten kann". So sieht es jedenfalls der Gesetzgeber, betont er. Der Flächennutzungsplan dagegen sei "den Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen". Auch die Kreisverwaltung hat Fakten geschaffen. Die Bauvoranfrage eines Windkraft-Betreibers für zwei Anlagen in Talling wurde bereits positiv beschieden. Maßgeblich für Reinhold Blum aus dem Fachbereich "Beraten, planen, fördern" in Wittlich ist ebenfalls die Frage nach möglichen Hinderungsgründen - und die Haltung der Regionalen Planungsgemeinschaft. Vor dieser Sachlage wird der Verbandsgemeinderat darüber entscheiden, ob der Flächennutzungsplan bei Talling eine weitere Windvorrangfläche vorsehen soll. Dellwo will den Ratsmitgliedern die Möglichkeit geben, "unter Umständen den Flächennutzungsplan dem Raumordnungsplan anzupassen". Das will er mit Blick auf die rechtliche Lage auch empfehlen. Doch er betont: "Das Gremium ist in seinen Entscheidungen frei." Mit der Situation ist der Rathaus-Chef alles andere als glücklich. Sie sei "unzumutbar". Ständig gebe es neue Entwicklungen in diesem Bereich. Und Thalfang als kleine Verbandsgemeinde müsse es gemeinsam mit den Ortsgemeinden ausbaden. Die Sitzung in der Thalfanger Festhalle beginnt um 17 Uhr.

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