Dort, wo immer Kerzen brennen

HINZERATH. (KiK) Genau 50 Jahre nach ihrem Bau erstrahlt die Marienkapelle in Hinzerath in neuem Glanz. Damals, 1954, im Ersten Marianischen Jahr, bauten die Hinzerather Bürger die Kapelle in Eigeninitiative. Jetzt, fünf Jahrzehnte später, waren es wiederum die Bürger des Ortsbezirks, die die Kapelle auf Vordermann brachten.

Die Marienkapelle ist durch das Wirken des örtlichen Heimatvereins zu einem wahren Kleinod geworden. Die Mitglieder begradigten, verputzten und strichen die Innenwände, besserten die äußerlichen Fugen der Taunus-Quarzitsteine (Grauwacken) aus, und pflasterten den Eingang und eine Fläche rund um die Kapelle mit Verbundsteinen. Die zwei Bänke links und rechts der Vorderfront laden bei blühenden Pflanzen zum Verweilen ein. "Hier kann man vorbeigehen wann man will, es brennen immer Kerzen", sagt der Vorsitzende des Heimatvereins, Meinhard Polok. Fast alle Einwohner schienen am Samstagabend, der feierlichen Prozession durch den Ort zur Kapelle zu folgen. Der Musikverein Hinzerath begleitete die Prozession musikalisch. Vikar Thomas Kremer dankte allen, die zum Gelingen der Renovierung beitrugen und unterstrich das Engagement aller, die ohne Entlohnung und nur für ein "Dankeschön" bereit sind, etwas für das Wohl der Allgemeinheit zu tun. Diesem Dank schloss sich Ortsvorsteher Georg Sommer an und lud die Bevölkerung zu einem Umtrunk und geselligen Beisammensein in das Bürgerhaus ein. Besonderen Dank sprach der Ortsvorsteher den Aktiven des Heimatvereins aus: "Auf sie konnte man in der Vergangenheit immer wieder zählen." Ebenso dankte er dem Morbacher Edmund Ertz, der unter anderem ein zweiflügeliges, schmiedeeisernes Eingangstor spendete. Sommer würdigte auch den Einsatz der Familie Haas-Jakobs und Elfriede Jakobs, die in der Vergangenheit die Kapelle immer wieder mit Blumenschmuck und weiterer Arbeiten ansehnlich und einladend gestaltet haben. Rund 5000 Euro investierte der Heimatverein in die Renovierung. Gregor Eibes, Bürgermeister der Morbacher Einheitsgemeinde, gratulierte den Hinzerathern zu dem Kleinod und wertete das Zusammenwirken von Kirche und Bürgern, das im ländlichen Raum "durchaus intakt zu sein scheint" und auf Dauer seiner Meinung nach so bleiben wird.

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