Drei Bürgermeister packen an

LÜCKENBURG. Bei der jährlichen Dorfsäuberungsaktion lassen junge und alte Lückenburger unschöne Stellen im Ort verschwinden. Diesmal legten sie noch eine Schippe drauf, denn demnächst steht der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" an.

Andiesem Tag klingelt der Wecker bei einigen Dorfbewohnern fast vordem ersten Hahnenschrei. Obwohl schul- und arbeitsfrei, haben sieheute viel vor. Der jährliche Dorfarbeitstag steht an. Dochdiesmal schwirrt noch etwas anderes in den Hinterköpfen. DieGemeinde hat sich nach einer Idee, die vor zwei Jahren imOrtsgemeinderat entstand, zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schönerwerden", angemeldet. "In den letzten zehn Jahren ist hier viel Positives passiert. Die Zahl der Einwohner stieg von 94 auf 110. Viele Hausbesitzer haben ihre Anwesen auf Vordermann gebracht", sagt Reiner Roth, seit November 1997 Ortsbürgermeister.

Damit hat der gebürtige Leverkusener, der seiner Kinder wegen aufs Land zog, die Gründe genannt, die die Anmeldung bei der Aktion "Unser Dorf soll schöner werden" rechtfertigen. "Dazu kommt noch der große Gemeinsinn, etwas für den Ort zu tun", fügt der Wahl-Hochwälder hinzu. Die Kanalreinigungskolonne sorgt an diesem Morgen unter anderem für den reibungslosen Abfluss. Hier ist Gerhard Müller dabei. Er ist baut zurzeit sein Haus um- und aus. Doch dies hätte der 39-Jährige ebenfalls gemacht, wenn der Dorfwettbewerb nicht angestanden hätte.

Als die "Putzkolonne" um 10 Uhr in dem schmucken Kommunikationstreff zum Frühstück zusammenkommt, hat sie schon einiges gesäubert. Vom alten Dorfbrunnen, den sie von Grünspan befreien, kommen Hiltrud Müllender und Heike Hoffmann. Vor einem Dreivierteljahr sind die Therapeutinnen vom Ruhrgebiet zugezogen.

Die beiden Freundinnen befürworten die Aktion, weil sie einfach zum Dorfleben dazugehört. Sie haben die Aufgabe, den Vorplatz von Schmutz und Unrat zu säubern und den Lückenburger Sandsteinbrunnen vom Mooskraut zu entfernen.

In der Gemeinde fühlen sich auch Hans-Joachim Schütz und seine Frau Monika seit 1991 wohl. Die heutige Gemeinschafts-Aktion sehen sie als einen Akt der Solidarität, der gleichfalls dem eigenen Wohlbefinden dient.

"In den vergangenen Jahren wurden für unsere kleinen Verhältnisse viele Häuser gebaut, von denen sich noch zwei in der Endbauphase befinden", sagt Ortsbeigeordneter Werner Klar, dessen zwei Kinder ebenfalls mithelfen. Dieser positiven Entwicklung fügt Ortsbürgermeister Reiner Roth hinzu: "Am Dorfrand wollen wir neues Bauland für fünf Bauplätze erschließen. Dieses Vorhaben wollen wir im neuen Flächennutzungsplan festschreiben."

Bei der jährlichen Säuberungsaktion im fast 900 Jahre alten Dorf nahmen ebenfalls die beiden 72-jährigen Ex-Bürgermeister und heutigen Gemeindearbeiter Ottmar Pfeiffer und Helmut Röder teil, die die etwas wacklige Bank im Lückenburger Wartehäuschen wieder sitztauglich machten.

Am Dienstag, 27. Mai, geht die Kommission durchs Dorf. Obwohl er nicht da sein kann, bittet Ortsbürgermeister Roth darum, dass möglichst viele mit durchs Dorf gehen, um dem Gremium bei offenen Fragen Rede und Antwort zu stehen.

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