Dritte Niederlage

THALFANG. (iro) Die Probleme um die Architektenleistungen für die Sanierung der Regionalen Schule inklusive Turnhalle halten an. Zum dritten Mal wird die Vergabe-Entscheidung für ein Thalfanger Architekturbüro von einer Prüfinstanz moniert.

Der Spruch der Vergabekammer Rheinland-Pfalz ist kurz und bündig: Die Vergabestelle (sprich: die Verbandsgemeinde Thalfang) wird verpflichtet, die Wertung zweier Architekturbüros "unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung der Vergabekammer" zu wiederholen. Dabei sei die am 29. März erfolgte Bewertung nach Punkt- zahlen zu Grunde zu legen. Damals hatte der Verbandsgemeinderat im Rahmen der Vergabe-Entscheidung für das Wiesbadener Büro Obermeyer Planen und Beraten GmbH 7870 Punkte und die Thalfanger Architektengemeinschaft Sommerfeld-Brückner 7735 Punkte vergeben. Ein Jahr zuvor war eine freihändige Vergabe in derselben Angelegenheit von der ADD kritisiert worden. Trotz des eindeutigen Punkteverhältnisses hatte man sich für den zweiten Sieger entschieden, nachdem die Ratsmehrheit beschlossen hatten, das Ergebnis lediglich als Richtschnur zu sehen. Zusätzliche Kriterien wurden herangezogen. Die Entscheidung fiel zu Gunsten des Thalfanger Büros. Zu unrecht, wie die Kammer entschied. Sie forderte die VG auf, die Wertung der beiden Büros zu wiederholen. Stattdessen wiederholten drei Büros im November ihre Präsentation. Zuvor war festgelegt worden, dass nicht die Punktzahl, sondern der Wille der Ratsmehrheit entscheide. Erneut erhielt das Thalfanger Büro den Zuschlag. Doch auch diese Vorgehensweise ist aus Sicht der Kammer rechtswidrig. Sie widerspreche dem Transparenzgebot im Wettbewerbsrecht. "Wir sehen unsere Rechtsauffassung bestätigt", sagt Reinhard Hübner vom Büro Obermeyer dem TV. Man sollte im Sinne der Kinder anfangen zu bauen. VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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