Ehemalige und Daheimgebliebene

Rund 140 Merschbacher - gebürtige, angeheiratete oder zugezogene - haben beim ersten Treffen "Ehemaliger und Daheimgebliebener" das Wiedersehen mit Bekannten und Schulfreunden gefeiert.

 Jede Menge Merschbacher – „Ehemalige und Daheimgebliebene“ – versammeln sich fürs Erinnerungsfoto an das erste große Treffen in ihrem Heimatdorf. TV-Foto: Ursula Schmieder

Jede Menge Merschbacher – „Ehemalige und Daheimgebliebene“ – versammeln sich fürs Erinnerungsfoto an das erste große Treffen in ihrem Heimatdorf. TV-Foto: Ursula Schmieder

Merschbach. (urs) Parkende Autos, wohin das Auge blickt. Vor allem rund ums Merschbacher Bürgerhaus ist kein Platz mehr zu finden. Einen ähnlichen Andrang hat es in dem 60-Einwohner-Dorf zuletzt bei der großen Festival-Osterkirmes gegeben, die längst Geschichte ist. An diesem Augustsonntag hat jedoch ein anderes Ereignis die Menschen in Scharen angelockt: Das erste "Treffen der Ehemaligen und der Daheimgebliebenen". Das Echo auf die Initiative des Freizeitclubs, der sein 30-jähriges Bestehen feiert, ist beeindruckend. Insgesamt 140 Menschen - darunter etwa 20 Kinder - sind der Einladung gefolgt. Mit dabei auch angeheiratete Merschbacher sowie "Ehemalige", die heute im Saarland, im Westerwald oder in der Nähe von Bruchsal und Bonn leben. 182 Einladungen hat der heutige Morbacher Klaus Gauer-Kneppel verschickt. Außerdem hat er eine Foto-Ausstellung für das Treffen vorbereitet.

Einer der älteren Merschbacher, die sich das Treffen nicht haben entgehen lassen, ist Gerhard Junk. Der 80-Jährige, der im saarländischen Hanweiler lebt, hatte seine Heimat vor 60 Jahren verlassen. Er ist gekommen, "weil es hier so schön ist". Auf die Antwort, was ihm Merschbach bedeutet, antwortet er prompt: "Alles." Seine schönsten Erinnerungen sind die an die Schulzeit.

Der 62-jährigen Regina Mortazawi, geborene Alt, geht es da ähnlich, obwohl sie im Dorf weder geboren noch aufgewachsen ist. Ihre Kindheitserinnerungen seien jedoch eng verbunden mit Merschbach, dem Heimatort ihrer Eltern. Auch die etwas jüngeren Ehemaligen räumen der "Heimatverbundenheit", von der Martin Spies (46) spricht, einen hohen Stellenwert ein. Vor allem aber sei er von Altenkirchen aus hergekommen, um Bekannte und Schulfreunde zu treffen: "Und die Kameraden sind alle hier", freut er sich, "ein bisschen von den Zeiten früher" erzählen zu können.

In Martina Molter, die - damals mit Namen Hornberg - mit ihm die Schulbank gedrückt hatte, hat er da die richtige Gesprächspartnerin gefunden. "Wir haben Erinnerungen aufgefrischt", erzählt Molter, die sich für dieses Treffen extra Urlaub genommen hat. Es sei einfach schön, alle wiederzusehen und "von früher zu schwätzen". Sie komme ohnehin immer wieder gern nach Merschbach. So hofft sie, dass es nicht beim ersten Treffen bleiben wird: "Es wäre schade, wenn es wieder so lange dauern würde: Das ist schon eine gute Sache."

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