Ein Dorf in Text und Bildern

NEUNKIRCHEN. (urs) Foto-CD und Chronik Neunkirchen scheinen von vielen lang ersehnt zu sein. Das beweisen an die 150 Bürger und ehemalige Neunkirchener bei der offiziellen Präsentation.

 Endlich ist sie fertig, die Chronik von Neunkirchen samt ergänzender Foto-CD. Anton Reinhold (Zweiter von rechts) präsentiert sie mit Ortsbürgermeister Richard Pestemer sowie dessen Vorgängern Manfred Bungert (links) und Helmut Adams (rechts) vor etwa 150 interessierten Besuchern.Foto: Ursula Schmieder

Endlich ist sie fertig, die Chronik von Neunkirchen samt ergänzender Foto-CD. Anton Reinhold (Zweiter von rechts) präsentiert sie mit Ortsbürgermeister Richard Pestemer sowie dessen Vorgängern Manfred Bungert (links) und Helmut Adams (rechts) vor etwa 150 interessierten Besuchern.Foto: Ursula Schmieder

Es ist geschafft. Neunkirchen hat eine eigene Chronik nebst umfassender Foto-CD. Verantwortlich für beides zeichnet Reinhold Anton, ehemaliger Lehrer und heute Beigeordneter von Verbandsgemeinde und Gemeinde Thalfang. Binnen acht Monaten hat der Pensionär dieses kleine Kunststück vollbracht, für das er vor allem zweierlei benötigte: Zeit und Fleiß. Das Ergebnis ist eine CD mit 567 Fotos plus Infos über Ortsgeschichte, Schule und Kirche sowie die 96-seitige Chronik. Beides trägt den Titel "Neunkirchen - ein Hunsrückdorf - eine Reise in die Vergangenheit". Aufwendiges Stöbern in alten Dokumenten

Der Foto-Archivar und Autor unternahm diese Reise bei seiner Recherchearbeit selbst. "Bei vielen Bildern war echte Detektivarbeit erforderlich, um Personen und Jahreszahlen herauszufinden", nennt er ein Beispiel seiner Mühen. Nicht weniger aufwendig sei das Stöbern in alten Dokumenten gewesen. Denn Deutsche Schrift und Sütterlinschrift, die er selbst nicht mehr lernte, seien anfangs für ihn fast wie "ein Buch mit sieben Siegeln" gewesen. Aber Übung mache eben den Meister. Außerdem habe ihm seine Frau beim Lesen und Entziffern geholfen, sagt er. Dabei habe er ursprünglich lediglich einige Textpassagen der alten Chronik festhalten wollen, erzählt Anton. Doch einiges sei so interessant gewesen, dass er fand, es sollte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, statt "irgendwo in einem Archivschrank unter Verschluss gehalten" zu werden. Die Neunkirchener, heutige und Ehemalige, wissen es ihm offensichtlich zu danken. Das Gemeindehaus platzte jedenfalls schier aus allen Nähten beim Präsentationstermin. Es hatte den Anschein, als sei keiner der rund 150 Bürger zuhause geblieben. Wie Marlies Müller, die sich begeistert die alten, vergrößerten Fotos anschaute. Sie kenne ja eigentlich alle darauf. Außerdem seien auch Bilder von ihrem Vater dabei oder das einer Bauernhochzeit: "Das waren unsere Nachbarn." Rita Müller lobte, die Foto-Ausstellung sei gelungen: "Die haben viele schöne Sachen zusammen getragen." So etwa das Foto einer Hausschlachtung, wie sie ihr Bruder, ein Metzger, immer gemacht habe. Auch die Landwirtschaft sei gut dargestellt: "Das war ja früher der Haupterwerb hier im Ort." "Neunkirchen damals ist wichtig, um zu sehen, wie die Menschen sich den Weg in die Zukunft geebnet haben", hob Ortsbürgermeister Richard Pestemer hervor. In diesem Sinne ließen seine Vorgänger Helmut Adams, bis in die 70er-Jahre Gemeindechef, und Manfred Bungert ihre Amtszeit kurz Revue passieren. "Es war eine arme Zeit", bilanzierte Adams die Jahre 1945 bis 1948, in denen Öl und Speck gegen Schuhe und Kleidung getauscht worden seien. Der Name Neunkirchen soll übrigens, wie in der Chronik zu lesen ist, auf neun Hirten zurück zu führen sein, die dort die Kirche errichteten. CD und Chronik, die eine Einheit bilden, sind für zwölf beziehungsweise zehn Euro erhältlich bei Reinhold Anton, Telefon 06504/541 oder Touristinformation Thalfang.

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