Ein Landkreis im Zauber der Elemente

BERNKASTEL-WITTLICH. In 89 Tagen beginnt die Landesgartenschau (LGS) in Trier. Doch nicht nur am Petrisberg selbst wird hart gearbeitet. Auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich rauchen viele Köpfe, schließlich wollen viele Akteure ihren Beitrag zum Gelingen der Großveranstaltung leisten.

"Die Landesgartenschau ist eine gute Sache nicht nur für Trier", ist sich Hans-Dieter Dellwo sicher. Das rheinland-pfälzische Großereignis wird vom 22. April an Besucherscharen nicht nur nach Trier locken, glaubt der Thalfanger Bürgermeister. Er wünscht sich auch, dass die Gäste am Petrisberg Lust auf die Region bekommen. Damit steht er nicht alleine. Interesse an Hunsrück, Mosel und Eifel zu wecken und Lust auf den einen oder anderen Abstecher zu machen, ist fest im Konzept der LGS verankert. Der Erbeskopf wird als einer von drei "externen Projekten" des Landkreises mit im Boot sein. Das heißt: Ein Arbeitskreis, angesiedelt in der Verbandsgemeinde, hat ein eigenes Konzept für eine Sonderausstellung entwickelt. In einem ehemaligen Kasernengebäude am Rande des Gartenschau-Geländes bekommen die Kreise des ehemaligen Regierungsbezirkes Trier die Gelegenheit, auf ihre Besonderheiten aufmerksam zu machen. Das Kulturprogramm der Schau am Petrisberg steht unter dem Motto "Im Zauber der Elemente". Klar, dass für den Erbeskopf und den nahe gelegenen Luftkurort Thalfang die Wahl auf das Element "Luft" fiel. Mit zum Teil interaktiven Ausstellungselementen sollen Fakten über Luftqualität, Infrastruktureinrichtungen wie Wintersport-Anlage, Hunsrückhaus und die Kachelmann-Wetterstation sowie die heimische Wildkatze vermittelt werden. Herzstück der Anlage soll ein ein mal drei Meter großes Erbeskopf-Modell werden, an dem sich die Besucher per Knopfdruck informieren können. Das mobile Modell soll nicht nur am Petrisberg genutzt werden, erläutert Dellwo. Es soll später im Hunsrückhaus zu sehen sein. Damit will man auch der Dauer-Ausstellung in der Natur- und Umweltbildungsstätte, die unter schwindenden Besucherzahlen leidet, neue Impulse geben. Einziger Knackpunkt: Die Finanzierung ist noch nicht geklärt. Der Zweckverband Erbeskopf muss noch entscheiden. Ein weiteres Novum steht bereits fest: Vom 1. April bis 30. Oktober fährt jeden Mittwoch ein Bus vom Trierer Hauptbahnhof über Thalfang ans Hunsrückhaus und zurück. Stimmt die Nachfrage, kann das Angebot auch später fortgesetzt werden. Von der Luft zum Wasser: Auch auf die Lieser soll das Interesse der Besucher gelenkt werden. Vor drei Jahren wurde der Fluss in einem Modellprojekt von der Quelle bis zur Mündung für Fische durchgängig gemacht. Insgesamt 16 Wehre wurden auf einer Länge von 74 Kilometern entweder in Fischtreppen umgebaut oder komplett beseitigt. Was 2001 noch außergewöhnlich war, soll künftig Standard werden, unterstreicht Rolf Jöntgen, Fachbereichsleiter Umwelt beim Kreis. Auf 14 Schautafeln wird das ungewöhnliche, von der EU geförderte Projekt dargestellt. Ähnlich wie beim Erbeskopf können Fahrten zu ausgewählten Punkten mit Bussen gebucht werden. Welche Elemente fehlen noch? Feuer und Erde. Beide will die Verbandsgemeinde Manderscheid in Koproduktion mit dem Kreis Daun mit dem Thema Vulkanismus und Geologie abdecken.Infos als "Appetithäppchen"

Attraktionen wie das Maar-Museum und die Geo-Route sollen "quasi auf einem Messestand vorgestellt werden", erklärt Heinz-Peter Hoffmann von der Vulkanismus-Arbeitsgruppe. Doch auch für Manderscheid gilt: Die Gartenschau-Gäste sollen am Petrisberg ein "Appetit-Häppchen" bekommen und ihren Hunger auf die Vulkaneifel während ihres Aufenthalts in Trier oder zu einem späteren Zeitpunkt stillen.

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