Ein Neuanfang für 500 Mitglieder

MORBACH/VELDENZ. Eine Nachricht, die in die Vorweihnachtszeit passt: Der VdK Morbach, seit etwa einem Jahr ohne Führungsspitze, hat einen neuen Vorstand. Georg Schuh will mit seiner neuen Mannschaft dafür sorgen, dass es mit dem Verband vor Ort wieder aufwärts geht.

Seit rund einem Jahr hatte das Verbandsleben in Morbach brach gelegen (der TV berichtete). Doch die Krise im Morbacher Ortsverband mit immerhin rund 500 Mitgliedern ist offenbar Geschichte. "Der VdK hat ein komplett neues Gesicht", sagt der 47-jährige Georg Schuh, neuer erster Vorsitzender des Morbacher Ortsverbands vor der konstituierenden Vorstandssitzung. Eine Erste Mitgliederversammlung ist aus seiner Sicht "ziemlich deprimierend abgelaufen". Niemand hatte sich bereit erklärt zu kandidieren. Danach habe er sondiert, wer für eine Vorstandstätigkeit in Frage komme. Denn schließlich könne man den VdK nicht sterben lassen. Es handle sich ja um eine "gute Sache". Als dann einige Personen ihre Bereitschaft zu kandidieren davon abhängig gemacht hätten, dass er in den Ring gehe, habe er sich dazu entschlossen, dies auch zu tun. Zu Schuhs Stellvertreter wurde in der Mitgliederversammlung im November Karl-Heinz Künster aus Morbach gewählt. Als Kassenwartin fungiert Barbara Lengert-Gnad, als Beisitzer Serge Antony, Manfred Hornberg und Karl Mutsch. Eine Frauenvertreterin, die üblicherweise dem Vorstand angehört, muss noch gewählt werden. Nur Schriftführerin Inge Rüther gehörte schon dem früheren Vorstand an. Schuh selbst ist seit 2002 Mitglied im Sozialverband. Im Zusammenhang mit dem Bau der VdK-Geschäftsstelle in Mainz, wo er als Bauleiter fungierte, habe er erstmals mehr Einblick in die Verbandsarbeit bekommen. Von der Vielfalt der Aufgaben und der hohen Kompetenz sei er überrascht gewesen. Schuh und seine Vorstandskollegen krempeln die Ärmel hoch: "Es geht jetzt darum, für die Leute da zu sein, die uns brauchen - Ansprechpartner zu sein und Hilfestellung zu geben. " Persönliches Schreiben ist unterwegs

Das gelte auch für eine ganze Reihe von Mitgliedern, die in jüngster Zeit aufgrund interner Probleme ausgeschieden seien. Es handle sich um rund 60 Personen. Schuh hofft, einen Teil von ihnen zurückgewinnen zu können. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Vorstands ist es, alle Mitglieder persönlich anzuschreiben und über die neue Situation zu informieren. Schuh: "Wir bitten auch um ein wenig Zeit, um uns in die Dinge einzuarbeiten." Das Schreiben ist bereits unterwegs. In diesem Jahr wird es übrigens keine Weihnachtsfeier geben. Das habe man auf die Schnelle nicht schaffen können. Schuh verspricht aber, zu einer adäquaten Veranstaltung im kommenden Jahr einzuladen. Natürlich müsse auch manches aufgearbeitet werden. Aber dann gelte es auch, einen Schlussstrich zu ziehen. Zur Vergangenheit wollte sich Schuh nicht äußern: "Ich kann auch nicht beurteilen, was damals gelaufen ist." Er bedaure vor allem, dass tiefe Gräben entstanden seien und hofft, dass diese auf Dauer zugeschüttet werden können. Allerdings wolle er auch die jahrzehntelangen Verdienste von Hermann Tresch und seiner Mannschaft würdigen, der der Vorgänger von Cornelia Johann gewesen war. An seiner Tätigkeit war in der Vergangenheit Kritik geübt worden. Die frühere Ortsverbandsvorsitzende Cornelia Johann war ihres Amtes enthoben und aus dem VdK ausgeschlossen worden. Daraufhin war der gesamte Vorstand zurückgetreten. Der Vorwurf der VdK-Spitze damals: Gemeinsam mit Wolfgang Tilsner, dem Ortsverbands-Chef von Veldenz, habe sie mit "wahrheitswidrigen Äußerungen" gegen die Verbandssatzung verstoßen und versucht, die Geschlossenheit des Verbandes zu beeinträchtigen. Wie Tilsner hatte sie vor allem die Wiederholung des Kreisverbandtags - unter anderem wegen finanzieller Ungereimtheiten - gefordert. Auch Tilsner war damals seines Amtes enthoben worden. Für die Veldenzer VdK-Mitglieder gibt es leider keine vorweihnachtliche frohe Botschaft. Der Ortsverband ist nach Angaben des Landesvorsitzenden Andreas Peifer weiter ohne Vorstand. Doch er sei überzeugt, dass man auch dort eine gute Lösung finde.

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