Ein Wettlauf mit der Zeit

MORBACH. Feuerwehr und Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) haben mit einer spektakulären Übung den Ernstfall geprobt. In einem Wettlauf mit der Zeit mussten sie Können in Sachen Menschenrettung und Brandbekämpfung unter Beweis stellen.

 Gefährlicher Einsatz: Stützpunktfeuerwehr Morbach probt die Evakuierung von Bewohnern des Altenheims. Foto: Frank Faber

Gefährlicher Einsatz: Stützpunktfeuerwehr Morbach probt die Evakuierung von Bewohnern des Altenheims. Foto: Frank Faber

Im sonst so beschaulichen Altenheim St. Anna bricht Hektik aus. Hausmeister Kurt Schabbach entdeckt in der Küche einen Schmorbrand. Schwester Marianne alarmiert die Feuerwehr. Rund um das Altenheim entsteht ein Szenario, das sich in der Realität niemand wünscht. Mit drei C-Rohren und einem Wasserwerfer wird der Brand bekämpft. Wegen der starken Rauchentwicklung im Wohnbereich entschließt die Einsatzleitung, das Gebäude zu evakuieren. Währenddessen richten DRK- Organisationsleiterin Karin Noble und Notarzt Andreas Esser eine Verletzten-Sammelstelle ein. Im Altenheim durchsucht der Atemschutztrupp jeden Quadratmeter. Elf Verletzte befinden sich noch im dritten Stock des Gebäudes. Einsatzleiter Joachim Zimmer lässt seitlich am Gebäude die Drehleiter ausfahren. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Die Feuerwehr Hoxel trifft am Übungsort ein. Verletzte mit Rauchvergiftungen werden liegend zur Sammelstelle transportiert und versorgt. Über die Drehleiter gelangen weitere Personen ins Freie. Die 30 Feuerwehrleute rotieren, und 20 Sanitäter sind intensiv sind mit den Verletzten beschäftigt, als Wehrleiter Marco Knöppel eine weitere und vorher nicht abgesprochene Schwierigkeit in die Übung einbaut. "Ich will sehen, wie die Einsätzkräfte auf die neue Situation reagieren", erklärt Knöppel. Ein nach Verletzten suchender Kollege ist im Gebäude kollabiert und muss gerettet werden. Einsatzleiter Joachim Zimmer spricht die Vorgehensweise mit dem Atemschutztrupp ab. "Rettung" nach bangen Minuten

"Ein schnelles Handeln ist gefordert, denn es besteht keinerlei Funkverbindung mehr zum Kollegen", sagt Zimmer. Der Atemschutztrupp entdeckt den Feuerwehrmann im dritten Stock, ist über Funk zu hören. Gleichzeitig bereiten die DRK-Sanitäter die Übernahme des Helfers vor. Nach bangen drei Minuten bringt der Atemschutztrupp den Feuerwehrmann aus dem Gebäude. Notarzt Andreas Esser legt sofort die Sauerstoffmaske an. Wehrleiter Marco Knöppel blickt auf die Uhr und nickt. Nach 45 Minuten ist die Übung beendet. Erschöpft atmen die Einsatzkräfte erst einmal durch. "Reibungsloser Ablauf, Lob an die gesamte Übungseinheit", resümiert Wehrleiter Knöppel. DRK-Organisationsleiterin Karin Noble war ebenfalls hochzufrieden "Wir haben unser Übungsziel erfüllt und die Zusammenarbeit, mit der Feuerwehr hat hervorragend geklappt", bilanziert Noble. "Wir hatten die Lage schnell im Griff", sagt Zimmer und lässt abrücken. Im laufenden Jahr hat die Morbacher Feuerwehr 48 Einsätze absolviert. "Enorm, was die Feuerwehr leistet, und ich hoffe, das so etwas nie in Wirklichkeit passiert", sagt Schwester Marianne. Nach einer Stunde kehrt im Altenheim Ruhe ein.

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