Ein Wunsch geht in Erfüllung: 2018 erstmals Abitur in Kirchberg

Die künftige Schullandschaft im Rhein-Hunsrück-Kreis sorgte über Monate für heftige Debatten. Die Entscheidung des Landes, in Emmelshausen eine Integrierte Gesamtschule einzurichten, schlägt "ganz vorne im Hunsrück" immer noch hohe Wellen. Weiter hinten im Hunsrück haben sich die Wogen geglättet. In Kirchberg arrangieren sich Kommunalpolitiker, Eltern und Lehrer mit der neuen Situation.

Kirchberg. (ww) Die Weichen für eine Kooperative Gesamtschule (KGS) in Kirchberg sind gestellt: 2009 soll es mit der neuen Schulform losgehen. Im Frühjahr 2018 kann der erste Jahrgang in Kirchberg Abitur machen. Diese Nachricht verkündeten Landrat Bertram Fleck und VG-Bürgermeister Harald Rosenbaum. Vorausgegangen war ein Gespräch der beiden Kommunalpolitiker mit Vertretern des Mainzer Bildungsministeriums und der ADD.

"Das Land macht den Weg für die KGS frei", lautet Flecks Fazit aus diesem Gespräch. "Damit geht ein lang gehegter Wunsch der VG in Erfüllung. Jetzt können wir konkret planen", ergänzt Rosenbaum. Der Antrag des Kreises beim Land, in Kirchberg eine KGS einzurichten, ist nur noch Formsache. Ziel: das Herzog-Johann-Gymnasium Simmern (HJG) entlasten. KGS statt des beantragten Gymnasiums in Reinform - damit können Kreis und VG Kirchberg gut leben.

"Wir brauchen in Kirchberg ein Gymnasium, um das HJG in Simmern zu entlasten", so Fleck. Er zeigte sich positiv überrascht, dass die Sache so schnell konkrete Züge annimmt. Kirchberg bekommt also sein Gymnasium. Es bildet eine Kooperation mit der jetzigen Haupt- und Realschule, die ab 2009/2010 als "Realschule plus" firmieren. So will es das neue Schulgesetz. Gymnasium und "Realschule plus" werden im fünften und sechsten Schuljahr kooperativ geführt. Will heißen: Wie bisher schon bei Real- und Hauptschule praktiziert, lernen alle Schüler in einer gemeinsamen Orientierungsstufe. Die Klassenstärke soll in der Orientierungsstufe auf 25 Schüler begrenzt werden. Träger der Kooperativen Gesamtschule ist der Kreis. In der Regel haben Gymnasium und "Realschule plus" innerhalb der KGS jeweils einen eigenen Schulleiter. Es ist aber auch möglich, für die KGS nur einen Schulleiter zu bestellen. Dazu neigen Fleck und Rosenbaum. Bis die KGS im Sommer 2009 in Betrieb geht, kommt auf Kreis, VG und die Schulen eine Menge Arbeit zu. Zunächst werden im Kirchberger Schulzentrum Arbeitskreise gebildet. So schnell wie möglich muss auch das Raumprogramm für die veränderte Schullandschaft im Kirchberger Schulzentrum stehen.

Da Haupt- und Realschule bereits als Ganztagsschule laufen und die Grundschule dies beabsichtigt, wäre es nur konsequent, die gesamte KGS als Ganztagsschule zu führen. Bei allen Bemühungen um eine optimale Ausgestaltung der KGS in Kirchberg wollen die Verantwortlichen die Zukunft des Schulstandorts Sohren-Büchenbeuren nicht aus den Augen verlieren. Rosenbaum wies darauf hin, dass der Beschluss von Verbandsgemeinde und Kreis, in Sohren-Büchenbeuren eine Integrierte Gesamtschule einzurichten, nach wie vor gilt. "Die integrierte Form in Sohren wäre eine gute Ergänzung zur kooperativen Schule in Kirchberg."

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