Ein bisschen geht nicht

"Ein Rock'n'Roller, der nicht mehr auf der Bühne singen will, sollte auch hinter der Bühne kein Konzertchen geben." Das sagte dieser Tages Fritz Kuhn über seinen Parteifreund Joschka Fischer. Wer lange Jahre für ein Gemeinwesen verantwortlich war, dem fällt es schwer loszuzulassen.

Das erlebt man derzeit auf der großen Polit-Bühne in Berlin. Joschka Fischer, der im vergangenen Jahr mit seinem Verzicht auf Spitzenämter in Partei und Fraktion den Weg frei machte für eine politische Neukonstellation, fristet derzeit sein Dasein als "Hinterbänkler" im Reichstag. Dass er sich mit der Rolle nicht begnügt, macht seine Parteifreunde nicht sehr glücklich. Eine ähnliche Situation gibt es auch auf der kleinen politischen Bühne in Horath. Dass Helmut Schuh sich auf den Schlips getreten fühlt, wenn das Geld der Jagdgenossenschaft einfach verplant wird, ist nachvollziehbar. Ebenso der eine oder andere Vorschlag, zum Beispiel angesichts der Finanzsituation derzeit auf den Erwerb zweier Baugrundstücke zu verzichten. Doch wenn er als Altbürgermeister die gesamte Sitzung mit Kritik und Anträgen dominiert, macht er sich im Gremium keine Freunde. Auch anderswo sitzen "Ehemalige" mit im Rat. Das ist keine einfache Situation, kann aber funktionieren, wenn der "alte Hase" sich zurücknimmt und die Neuen machen lässt, auch wenn ihm manche Entscheidung gegen den Strich geht. In Horath funktioniert es anscheinend nicht. Ein bisschen schwanger gibt es nicht - ein bisschen loslassen auch nicht. i.rosenschild@volksfreund.de

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