Ein echt europäisches Rennen

Mit rund 1100 Teilnehmern aus acht Ländern ist in Thalfang der 6. Mountainbike-Erbeskopf-Marathon gestartet.

Thalfang. Sonntagmorgen, kurz nach acht, und in Thalfang ist kaum ein Parkplatz zu finden. Überall halten Fahrzeuge, deren Kennzeichnen verraten, dass ihre Fahrer nicht gerade um die Ecke wohnen. Die Straßen selbst sind jedoch erstaunlich leer - zumindest noch. Denn der erste Startschuss für den 6. Mountainbike-Erbes kopf-Marathon fällt erst um neun Uhr. Aus Richtung See ertönen aber bereits via Lautsprecher erste Hinweise für die 1100 angemeldeten Mountainbiker, die allmählich eintrudeln. Viele haben bereits tags zuvor den Ort bevölkert. Teils zelten sie am Sportplatz oder am Sprudelwerk, teils haben sie sich am Festplatz eingerichtet oder eingemietet. Im Hambachtal sei nichts mehr zu haben und auch nicht in Zummet oder im Himmelberg, freut sich Wolfgang Junk von der Mountainbikeabteilung der Sportfreunde. Bei ihrem ersten Marathon 2002 hatte wohl keiner mit so einem Erfolg gerechnet. Das sei für den gesamten Tourismus in der Region gut, bekräftigt Junk.Noch mehr freut ihn, dass der Marathon sich etabliert hat. "Das ist jetzt ein europäisches Rennen", verweist Junk auf Teilnehmer aus den Beneluxstaaten, aus Frankreich, Großbritannien, Norwegen und den USA. Grund für den Andrang der Holländer ist, dass der Erbeskopfmarathon erstmals Teil einer holländischen Rennserie, des RWT-Cup, ist.

Ohne die Sponsoren und die vielen Helfer - allein entlang der Strecke sind 180 Leute postiert - wäre der Marathon aber nicht machbar, so Junk. 30 Helfer hätten sich sogar je zwei Wochen Urlaub genommen und die Gymnastikfrauen einen "Kochmarathon" hinter sich. Für die Nudelparty mussten 400 Kilo Teigwaren gekocht werden. Beim Kuchenbacken ist das ganze Dorf eingesprungen. Außerdem helfen etliche Feuerwehren und das DRK Thalfang mit Kollegen aus Morbach, Wittlich und Hermeskeil.

Der Thalfanger Heinz Schäfer, der den Start zur 3030 Höhenmeter-Tour verfolgt, ist auch tags zuvor bei den "Kleinen" dabei gewesen und war überrascht, "mit welcher Verbissenheit die fahren".

Vereine gehen mit großer Besetzung an den Start

Rein "aus Spaß" ist hingegen Thierry Brück aus Luxemburg dabei. Für Thomas Barra aus Belgien zählt vor allem der Wettbewerb. Und das hier sei eine attraktive Strecke. Mit 30 Personen an den Start geht der saarländische Verein bike-aid-racing, der pro Höhenmeter Geld sammelt für kranke Kinder ( www.bike-aid.de). In Thalfang rechnet sich das Team, dar unter Michael Koch, der schon bei dem ersten Erbeskopf-Marathon dabei war, sogar Podiumsplätze aus. Denn mit am Start ist Benjamin Martini, Sieger von Saarschleifen- und Eifel-Mosel-Cup.

Sieger:

Kinder- und Jugendcup: André Neumann (Gruppe 6 bis 7 Jahre), Benedikt Olk (8 bis 9), Nils Neumann und Philipp Wirz aus Thalfang (10 bis 11), Bas Broekhof (12 bis 13).
Auf den Strecken 110 Kilometer: Ad de Brabander (Niederlande).
65 Kilometer: Marco Pfeiffer (Thalfang) und Tobias Witzack (Grimburg).
38 Kilometer: Danny Vogel (Mainz).

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