Ein großes Fest zum Geburtstag

MORBACH. Zum 95. Geburtstag stellte der Morbacher Kindergarten am Sonntag eine Chronik samt einer Bildergalerie vor. Nach einer Messe rundeten Lesungen mit Stefan Gemmel und Bastelangebote das Programm ab.

 Häschen basteln, Geschichten hören oder beim Betrachten alter Fotos in Erinnerungen schwelgen: Zum 95. Geburtstag der Morbacher Kindertagesstätte waren Jung und Alt zum Feiern gekommen.Foto: Ursula Schmieder

Häschen basteln, Geschichten hören oder beim Betrachten alter Fotos in Erinnerungen schwelgen: Zum 95. Geburtstag der Morbacher Kindertagesstätte waren Jung und Alt zum Feiern gekommen.Foto: Ursula Schmieder

Dass derMorbacher Kindergarten einstmals sogar im Café Weyand war - dasdürfte selbst Ortsansässigen nicht durchweg bekannt sein.Überraschungen wie diese traten jedoch bei der Recherche für dieJubiläums-Chronik der Einrichtung häufiger zu Tage. Die Morbacher Kindertagesstätte hatte am Sonntag gleich zwei Jubiläen zu feiern: Seit 95 Jahren gibt es eine Kinderbetreuung in Morbach und seit 40 Jahren haben die Kinder in der Schulstraße 11a ihr zweites Zuhause.

Historische Bilder wecken Erinnerungen

Am Nachmittag erwartete die Geburtstagsgäste eine historische Bilderausstellung sowie Autorenlesungen für die Kinder.

An den großformatigen Fotos im Flur der Kindertagesstätte drückten die Leute sich förmlich die Nasen platt. "Hier bin ich ja", rief eine Frau und wies auf ein Foto von 1969, das sie bei einem Ausflug mit den Kindern zeigte. "Ich bin selbst hier in den Kindergarten gegangen" erzählte auch Annette Rosel und deutete auf das Bild vom früheren Jugendheim.

Derweil waren die Kinder mit dem Basteln von Häschen und Blumen beschäftigt. Oder sie lauschten Kinderbuchautor Stefan Gemmel, der von der kleinen Maus "Nilli" erzählte, die in Ruhe ein Buch lesen wollte. Faszinierend fanden sie, dass sie hinterher selbst in die Rollen der Mäusekinder schlüpfen durften. Für die vierjährige Hanna war am lustigsten, dass der Junge, der den Dachs spielte, so laut geschnarcht hatte. Dem sechsjährigen Nils hatten hingegen die lärmenden Brüder, Leon die Frösche am besten gefallen.

Am Vormittag hatten Dechant Karl-Josef Albrech und der evangelische Pfarrer Florian Brödner in der St.-Anna-Kirche die Messe zelebriert. Für Idee und Gestaltung zeichnete der Kindergarten verantwortlich. Lieder wie das von dem begleitenden "Engel" oder das vom Dekanatschor vorgetragene "Schritte wagen" sorgten für einen festlichen Rahmen. Pfarrer Brödner bekräftigte seinen Wunsch, sich den "Schuh des Glaubens" anzuziehen mit einem Kinderschuh samt Gummistiefel und Wanderschuh. Den Pantoffel zog er als Indiz dafür heran, dass die Seele auch ausruhen müsse.

"Der Kindergarten ist ein fester Bestandteil auf dem Lebensweg der Kinder geworden", stellte Marlene Gorges fest. Die Leiterin der Kindertagesstätte spannte einen Bogen von der ehemaligen "Verwahranstalt" bis zum heutigen Motto des Festes "Auf dem Wege, den wir gehen". Dabei lobte sie vor allem das Engagement von Eltern und Förderverein. "Unsere Tagesstätten gehören zu den wichtigsten Einrichtungen der Jugendpflege", hob Gregor Eibes hervor. Pädagogisches Fachwissen gepaart mit hohem Einfühlungsvermögen würden vom Personal verlangt, um aus einem Kindergarten eine "Stätte fröhlicher und glücklicher Kinder" zu machen, sagte der Bürgermeister.

Die Bilderausstellung wird ab Donnerstag in den Räumen der Sparkasse zu sehen sein.

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