Ein neuer Kapitän am Ruder

THALFANG. (urs) In einem festlichen Gottesdienst mit anschließendem Empfang hat Pfarrer Thomas Rauber das Steuer der "Kirchenschiffe" Thalfang, Malborn und Schönberg übernommen.

Die pfarrerlose Zeit für die Pfarreiengemeinschaft Thalfang, Malborn und Schönberg ist Geschichte. In einem knapp zweistündigen Einführungsgottesdienst hat sich "Kapitän" Thomas Rauber seinen Schäfchen vorstellt. Etliche harren geduldig vor dem Portal der proppevollen Thalfanger Pfarrkirche aus. Schließlich hatten sie sich nach dem Weggang von Matthias Junk rund ein Jahr ohne eigenen Seelsorger behelfen müssen. Dennoch vernehmen die Menschen erleichtert, dass Rauber die Dauer der Messe nicht als Norm sieht. "Ich verspreche, dass künftige Gottesdienste nicht so lang ausfallen, wenn Sie versprechen, dass Sie weiter so zahlreich erscheinen", packt er die Gelegenheit beim Schopf. Bei denen, die diesen Tag vorbereitet und aktiv mitgestaltet haben, bedankt er sich mit den Worten: "Mein Freund Käpt'n Blaubär würde sagen, das war wirklich wunderprächtig." Bei den Kirchgängern kommt der Humor ihres neuen Pastors, der seine erste eigene Pfarrei übernimmt, gut an. Hat es sich doch bereits herumgesprochen, dass er die Sprüche von Käpt'n Blaubär schätzt. Dem Pfarrgemeinderat fiel es daher nicht schwer, das passende Begrüßungsgeschenk zu finden: Ein Steuerrad für den "neuen Kapitän" des Schiffes, das so lange im Hafen lag. Die Kirchengemeinde werde ja häufig mit dem "Schiff Petri" verglichen, begründet Vorsitzende Anne Molter. In den vergangenen Monaten hätten sich alle gemeinsam bemüht, das Schiff auf Kurs zu halten. Dennoch habe der vertraute Priester gefehlt, weshalb sich die ganze Mannschaft freue, dass nun ein junger Kapitän das Ruder in die Hand nehme. Der spontane Applaus, der den neuen Pfarrer vor dem Kirchenportal empfängt, bekräftigt das. Den Menschen scheint das ein Pastor nach ihrem Herzen zu sein. "Ich bin dankbar, dass wir einen neuen Geistlichen haben und dass der sich sehr fröhlich vorgestellt hat", kommentiert eine Thalfangerin. Die 93-Jährige, die seit 1955 im Ort lebt, wünscht sich nun nur noch eines: "Dass wir den Bischof auch noch hier sehen." Für Hermann Benz scheint Pfarrer Rauber der Richtige zu sein. "Frank und frei von der Seele weg" habe er gesprochen und das hat dem Thalfanger gefallen. Froh ist er zudem, "dass wir einen jungen Pastor haben - da ist Zukunft drin." Positiv fallen auch die Kommentare derjenigen aus, die Rauber bereits kennen. "Sie bekommen einen ganz liebenswerten Menschen", versichert Marianne Persch, die Rauber von seiner Zeit als Kaplan im saarländischen Eppelborn kennt. Schön sei daher die "unheimlich herzliche Begrüßung" in der Thalfanger Pfarrkirche. "Wir fanden die Feier sehr glaubensnah", freut sich der aus der Eifel angereiste Pater Peter Maurer mit Verwandten des 35-Jähirgen.

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