Ein unerwartetes kleines Wintermärchen

ERBESKOPF. (urs) Eingehüllt in eine dicke Schneedecke zeigte sich der Erbeskopf zum Weihnachtsmarkt von seiner schönsten Seite.

Es war ein kleines Wintermärchen, das sich den Besuchern des dritten Hunsrückhaus-Weihnachtsmarkts bot. Wie auf Bestellung hatte sich der Erbeskopf samt den festlich geschmückten Hütten in ein weißes Kleid gehüllt. "Zum ersten Mal", freute sich Organisatorin Corinna Albert, die nach dem stürmisch-nassen Freitag mit Schmuddelwetter gerechnet hatte. Für die 23 Standbetreiber, die ihre Produkte vor der Tür anboten, wäre das wenig angenehm gewesen. Dank des schönen Winterwetters hatte aber keiner der 43 Anbieter aus Trier, dem Saarland und der näheren Umgebung abgesagt, und auch die potenziellen Kunden trafen früher als im Vorjahr ein.Bei Regen wären sie erst gar nicht gekommen

Einige schlossen sich zunächst einer geführten Wanderung an. In dem Schnee sei das sehr schön gewesen, schwärmten Birgit und Friedhelm Jung aus Brücken. Bei Regen wären sie mit Ursula und Wido De Temple wohl gar nicht erst her gekommen. Edith Mertes und Ursula Steffens aus Alf suchten noch nach dem ein oder anderen Weihnachtsgeschenk. Bei Edith Schommer entdeckte Steffens einen Kerzenständer für ihre Tochter. Gleich daneben gab es handgefertigte Möbel für die Puppenstube und Weihnachtliches aus Serviettentechnik. Der Schillinger Jörg Thomé bot Laubsägearbeiten an. Mit dem Herstellen der Fensterdekorationen und Schwippbogen sei er das ganze Jahr über beschäftigt, erzählte der 18-Jährige, der teils nach Computer-Vorlagen seines Bruders arbeitet. Kleine Tonwichtel lenkten die Blicke von Annette Becher und Sohn Michael auf sich. Das Angebot sei sehr schön, fand die Morbacherin. Aber hinterher gehe es noch nach draußen: "Der Schnee reizt", sagte sie. Für die Traben-Trarbacherin Yvonne Clemens und ihre Töchter Mareike und Sarah war es nicht der erste Besuch auf dem Erbeskopf. Es sei eine tolle Stimmung hier, freute sie sich, hergekommen zu sein, und lobte das vielseitige Angebot: "Die machen sich viel Mühe, und es sind so viele von Hand gearbeitete Sachen dabei." Nach dem Markt stand für viele Glühwein und Kinder-Punsch auf dem Programm - oder eine Schlittenfahrt, sofern das Rodelgerät vorsorglich eingepackt worden war.Diesmal ganz ohne maschinelles Nachhelfen

Angesichts der schneefreien Zone ringsum hatten nämlich nicht alle daran gedacht. So gab es inmitten strahlender Weihnachtsmarktmienen auch ein paar Kindertränen. Dabei hatte der Schnee dieses Mal den Erbeskopf ganz ohne maschinelles Nachhelfen eingehüllt, wie Schneemacher Klaus Hepp versichert. Für einen Liftbetrieb sei es aber aus Sicherheitsgründen noch zu früh gewesen, erläutert Hepp. Doch da noch in der Nacht nach dem Markt die Schneekanonen zum Einsatz kamen, wird am heutigen Dienstagmorgen um elf Uhr Lift eins anlaufen. Information: Ab sofort liegt das Programm 2005 des Hunsrückhauses vor.

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