Ein verregneter Frühling

Beim zehnten Morbacher Frühling hat Dauerregen den Kauflustigen den Spaß am verkaufsoffenen Sonntag vernieselt.

Morbach. Keine Parkplatznot, kein Verkehrschaos - ein verkaufsoffener Sonntag wie der diesjährige "Morbacher Frühling" hat unbestritten seine positiven Seiten. Außerdem tut ein gut beschirmter Spaziergang im Regen in aller Regel der Gesundheit eher gut als ein Nachmittag auf der Couch. Etliche Kauflustige haben sich daher nicht vom Dauerregen abhalten lassen und sind der Einladung des Gewerbe- und Verkehrsvereins Morbach gefolgt. Darunter auch der Morbacher Peter Spengler, der aber gesteht: "Es macht keinen Spaß bei dem Wetter." Andererseits gibt es viele Möglichkeiten, sich ins Warme zu retten. Beim Hoffest der Metzgerei Kneppel herrscht schon um die Mittagszeit reger Betrieb. Anlässlich des zehnten Morbacher Frühlings lockt der Familienbetrieb nicht nur mit überdachten Sitzplätzen und bewährt warmer Küche, sondern auch mit Führungen durchs Haus. Der auffallend schwächere Publikumsandrang macht sich aber auch dort bemerkbar. Ebenso wie in den anderen Geschäften, wo sich ansonsten ab 13 Uhr die Kunden die Klinke in die Hand geben. In der Apotheke am Oberen Markt, die zum Strampeln für den Förderverein schwerstkranker Kinder einlädt, ist das Engagement verhalten. Kreative Frühlingsdekorationen vor den Läden - mal mit Stroh-Hase, mal mit lebenden Kaninchen - ernten zwar viel Lob. Doch allzu lange hält sich dafür keiner im Freien auf. Während das einige Geschäftsleute freuen dürfte, wissen die Marktbeschicker jeden zu schätzen, der an ihrem Stand stehenbleibt. Werner Stumm, der sich eine Arbeitsjacke kaufen möchte, macht der Regen nichts aus. "Wir waren schon beim ersten Morbacher Frühling dabei", versichert er, mit Ehefrau Erika seither keinen Markt verpasst zu haben. Auch am Gewürzstand schauen ständig Kunden vorbei. Andere Standbetreiber haben hingegen viel Zeit für einen Besuch am Nachbarstand. So wie Helena Scheja und Reinhold Meurer, die Kinder- und Damenbekleidung anbieten und die Osterdekorationen von Annett Anders aus Monzelfeld bewundern. Dennoch sehen die professionellen Marktanbieter das Wetter eher gelassen. Das sei eben so - "mal Regen, mal Sonnenschein", meint Werner Ricking aus Vechta. Mit seinen Kosmetikartikeln ist er das ganze Jahr über unterwegs, sodass ihn das Wetter nicht mehr aufregt. Dennoch sind andere enttäuscht. ""Das ist schade für alle Geschäfte hier", denkt Petra Conrad, Mitarbeiterin der Edelsteintruhe Steuer, an die viele Arbeit, die sich mancher gemacht hat.

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