Eine Frau mit Courage

SCHÖNBERG. Jetzt hat auch das letzte Dorf in der Verbandsgemeinde Thalfang wieder ein Oberhaupt. Am Mittwochabend wurde Maja Calustian im Schönberger Pfarr- und Jugendheim in ihr Amt eingeführt.

 Er geht, sie kommt: Peter Kratz übergibt die Amtsgeschäfte an seine Nachfolgerin Maja Calustian.Foto: Ilse Rosenschild

Er geht, sie kommt: Peter Kratz übergibt die Amtsgeschäfte an seine Nachfolgerin Maja Calustian.Foto: Ilse Rosenschild

Sie ist mit 31 Lenzen die Jüngste im Kreis der Ortsbürgermeister-Kollegen und eine der mittlerweile drei Frauen. Doch weder für die Ratsmitglieder, noch für sie selbst war dies ein Thema. "Sie könnte meine Tochter sein", schmunzelte Ludwig Müller auf Anfrage, der später erneut zum ersten Beigeordneten gewählt wurde. Aber Probleme für sich und die anderen ausnahmslos männlichen Mitglieder des Gremiums sah er nicht. Im Gegenteil: "Sie hat Courage und packt was an."Auf Bürgermeisterin warten unerfüllte Aufgaben

Benno Junk (48) sah dies grundsätzlich ähnlich. Sie werde es anfangs sicherlich nicht leicht haben, weil sie zuvor nicht im Rat vertreten gewesen und deshalb mit den Themen nicht so vertraut sei. Aber das sei nach einem halben Jahr überwunden. Peter Kratz, der geschäftsführende Ortsbürgermeister, wünschte ihr eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat. Auf Calustian warten unerfüllte Aufgaben, die der 63-Jährige in seiner kurzen Amtszeit - etwa zwei Jahre - nicht abschließen konnte. Er erinnerte an das geplante Baugebiet. In dem Zusammenhang habe der Gemeinderat den von ihm vorgeschlagenen Weg nicht gehen wollen. Auch die Spießbratenhütte sei "jetzt ganz vordringlich". Kratz hatte bei den Kommunalwahlen im Juni nicht die erforderliche Stimmenmehrheit in Schönberg erhalten. Deshalb war eine Nachwahl erforderlich geworden, bei der sich Calustian gegen Joachim Junk durchgesetzt hatte. Calustian hatte 71 Stimmen auf sich vereinigen können, Junk 33. Überraschend hoch war die Zahl der ungültigen Stimmen ausgefallen: Es waren 26. "Sie übernehmen eine der schönsten Hunsrück-Gemeinden", versicherte VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo der Rechtsreferendarin, bevor er ihr gratulierte und ihr bei den ersten Amtshandlungen ein wenig soufflierte. Bei den Beigeordneten-Wahlen gab es für rund ein Dutzend Zuhörer keine Überraschungen. Wie bereits erwähnt, wurde Ludwig Müller mit vier Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen zum ersten Beigeordneten gewählt. Der 54-jährige Außendienstler hat dieses Amt bereits seit zehn Jahren inne. Seit fünf Jahren ist der 48-jährige Benno Junk zweiter Beigeordneter. Der Bauingenieur wurde mit einer Enthaltung im Amt bestätigt.

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