Eine Schule für Komodindè

MORBACH. (ks) Die Mali-Hilfe schloss anlässlich ihrer Jahresversammlung einen Vertrag zur Finanzierung einer Grundschule in Mali.

Diesmalwar die Jahresversammlung der Mali-Hilfe in Morbach besonders gutbesucht, denn es hatten sich Gäste aus Mali angekündigt. Am Tagezuvor war der komplette Vorstand des Partnervereins Madjigui(übersetzt: der Unerwartete) aus Paris angereist. Präsident Mody Sylla, Generalsekretär Demba Camara und Entwicklungssekretär Macire Sylla hatten viel zu erzählen. Sie alle stammen wie die Mehrzahl der heute über 100 Vereinsmitglieder aus dem kleinen Dorf Komodindè. Vor einem Jahrzehnt hatten sie sich zu einem Verein zusammen-geschlossen, um ihrer Heimat zu helfen.

Demba Camara erinnert sich noch ganz genau an den 1. November 1964 , als er in der Nähe von Paris ankam. "Ausgehungert war ich, denn in meiner Heimat hatte wieder einmal eine große Trockenperiode die ganze Ernte vernichtet", sagt er. Damals fand er Arbeit bei der Pariser Müllabfuhr, später machte er eine Ausbildung als Feinmechaniker. Nach 20 Arbeitsjahren widmet er sich jetzt als Rentner ganz der Vereinsarbeit.

Kontakt zur Mali-Hilfe in Morbach bekam er über einen jungen Malier im Eingliederungsheim bei Paris, der ihm von der Morbacher Initiative berichtet hatte.

Der Verein Madjigui will in Komodindè eine Grundschule bauen. Bisher können nur wenige der 200 Kinder eine über sechs Kilometer entfernte Schule im Nachbarort besuchen. Wie Demba Camara berichtet, sind in Komodindè - wie im ganzen Land - rund 75 Prozent der Bauern Analphabeten. Die Schule soll bis Ende des Jahres fertig werden.

Mit dem Bau einer kleinen Lehrerwohnung sollen die vom Staat gestellten Lehrer motiviert werden, an die Dorfschule zu kommen. Der Verein Mali-Hilfe wird für die Finanzierung des Projektes in Höhe von 37 000 Euro Partner von Madjigui sein.

Vorsitzender Peter Brucker berichtete bei der Jahresversammlung von erfreulichen Aktivitäten. Von 1993 bis 2002 hat die Mali-Hilfe 146.000 Euro in Projekte in Mali investiert. 2002 wurde die Babystation in Klela renoviert, Solaröfen für Markala/Segou gebaut und in der Pfarrei Barapirèli nach einer überaus schlechten Ernte geholfen. Neben dem Neubau in Komodindè soll die Schule in Douna Pen weiter ausgebaut werden. Der Antrag für sechs Entbindungsstationen im Dogonland liegt dem Entwicklungshilfeministerium vor. Auch hier geht man von einer Genehmigung und Förderung aus. Das Investitionsvolumen des Vereins beträgt für 2003 bislang rund 80 000 Euro.

Der Verein will mit dem 15. Hungermarsch am 23. März, einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Morbach am 17. Oktober beim Weihnachtsmarkt in Morbach und Veranstaltungen in den Partnerstädten neben den Mitgliedsbeiträgen weitere Einnahmen für seine Hilfe im Partnerland organisieren.

Infos: Peter Brucker, Telefon 06531/6501, E-Mail: bruckerlongkamp@web.de,

Internet: www.mali-hilfe.de; Konto "Mali-Hilfe" KSK Morbach 10030740, Raiba Morbach 151239.

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