Eine Spur der Verwüstung

In der Nacht zum Mittwoch haben bisher Unbekannte zwischen Morbach und Wenigerath eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Selbst den Friedhof des Ortes haben sie nicht verschont. Die Polizei hofft jedoch, anhand sichergestellter Spuren die Täter ausfindig machen zu können.

Wenigerath. Der materielle Schaden mag sich noch in Grenzen halten. Nach einer groben Schätzung der Polizei Morbach summiert er sich auf rund 1000 Euro. Doch die Verwüstungen, die nächtliche Randalierer zwischen Morbach und Wenigerath hinterlassen haben haben, treffen ein ganzes Dorf. Denn ausgerechnet am Friedhof waren die Täter offensichtlich nicht mehr zu halten. Nach Auskunft der Polizei wurden dort 17 Gräber verwüstet. Blumen seien herausgerissen, Grableuchten zerstört und ein Eingangstor aus der Verankerung gerissen worden. Bei zumindest einem Grab soll sogar das Kreuz nicht mehr an seinem Platz gewesen sein, wie Ortsvorsteher Thomas Jakobs zugetragen wurde.

Erste Verdächtige gibt es offensichtlich bereits



Doch nicht allein am Friedhof haben die bisher Unbekannten gewütet. Die Polizei geht sogar davon aus, dass ein abends zuvor auf einer Wiese angezündeter Rundballen auf das Konto der gleichen Gruppe geht.

Tags darauf scheint dann eine regelrechte Spur von Beschädigungen den von den Randalierern genommenen Weg aufzuzeigen. So wurde in der Nähe des Morbacher Kreisels ein Leitpfosten herausgerissen und bei einem Fliesenfachbetrieb eine Ton-Amphore zertrümmert.

Nächste Station war offensichtlich ein neuer Rastplatz an einem Wirtschaftsweg. Auch dort wurden frisch gepflanzte Blumen herausgerissen, und etwas weiter wurde eine umgeworfene Bank als Hindernis auf dem Weg platziert. Auf dem Wenigerather Spielplatz wurden ein Zaun beschädigt, Bänke umgeworfen und ein Basketballkorb abgerissen. Die Polizei hofft, anhand auf dem Friedhof sichergestellter Spuren den Tätern auf die Spur zu kommen. Erste Verdächtige gibt es offensichtlich bereits.

Bei den Wenigerathern sitzt der Schrecken dennoch tief. So etwas habe es doch noch nie im Dorf gegeben, meint Agnes Zeimentz betroffen. Ortsvorsteher Jakobs, erst wenige Wochen im Amt, fehlt jegliche Nachsicht dafür, "dass sich Leute am Friedhof vergreifen". Er sei bestürzt gewesen, als er den Platz gesehen habe. So etwas müsse hart sanktioniert werden. Allein schon, um Nachahmer auszubremsen. Aber auch für die anderen Verwüstungen hat er kein Verständnis. In Kleinstarbeit hergerichtete Anlagen seien auf einen Streich zerstört worden. Dabei sei der Rastplatz erst vorige Woche in Eigenleistung hergerichtet worden.

Klaus-Peter Marx, Vorsitzender des engagierten Heimatvereins ist enttäuscht. Die Blumen seien erst einen Tag zuvor von Freiwilligen gepflanzt worden. Und der Basketballkorb am Spielplatz sei erst im Sommer im Rahmen eines Festes seiner Bestimmung übergeben worden. Achtlos abgetretene Treppeneinfassungen seien zwar inzwischen wieder angebracht. Dennoch tut es ihm weh, zu sehen, welches Echo die Verschönerungsbemühungen des Vereins finden. Und mit den Verwüstungen auf dem Friedhof hätten die Täter ja sogar das ganze Dorf getroffen.

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