Eine Unterschrift vom Bischof

HAAG. (urs) Mit der Dankesurkunde des Bistums Trier hat der Haager Edmund Schemer eine besondere und vor allem seltene Auszeichnung für sein jahrelanges Engagement für die Pfarrgemeinde erhalten.

Der ganze Wirbel um seine Person ist Edmund Schemer gar nicht recht. Aus seiner Sicht ist doch gar nichts besonderes daran, dass er sich über einen Zeitraum von 28 Jahren im Pfarrgemeinderat Haag engagierte. Doch seine Mitmenschen sehen das offensichtlich anders. Denn im Rahmen einer Messe erhielt der 70-Jährige die Dankesurkunde des Bistums Trier - handschriftlich unterzeichnet von Bischof Reinhard Marx. Dass es sich bei dieser Auszeichnung um keine alltägliche Ehre handelt, macht ihre Häufigkeit deutlich. "Die Dankesurkunde wird relativ selten verliehen - das ist schon etwas besonderes", betont Stephan Kronenburg von der Bischöflichen Pressestelle Trier. Konkret sei dies etwa vier- bis siebenmal pro Jahr der Fall. Noch seltener, nur ein- oder zweimal im Jahr, werde die nächst höhere Stufe, die Bistumsmedaille, verliehen. Diese gilt jedoch der ehrenamtlichen Tätigkeit im "überpfarrlichen" Bereich. Edmund Schemer war hingegen immer in der eigenen Pfarrei, seinem Geburtsort Haag, aktiv. 26 von 28 Jahren engagierte er sich sogar als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und parallel dazu 15 Jahre im Dekanatsrat. Im November 2003 nahm er dann Abschied. "Man muss den Jungen ja mal Platz machen - ich bin doch schon 70 Jahre", begründet er diesen Entschluss. Wie viel sich in den fast drei Jahrzehnten in der Pfarrei verändert hat, wird bei einem kurzen Rückblick Schemers deutlich. So hatte es zur Zeit seines Einstiegs weder Kommunionhelfer noch Lektoren in der Pfarrei gegeben. Wieder eingeführt wurde dagegen Fronleichnams- und Bittprozessionen. Auch baulich veränderte sich einiges im Ort. Die Pfarrgemeinde baute das Jugendheim um, erneuerte die Heizung der Kirche und gestaltete den alten Friedhof um, der oberhalb der Kirche zudem eine Erweiterung erhielt. Das wichtigste Projekt in all den Jahren war laut Schemer aber die Renovierung der Pfarrkirche. Lampen, Altäre und Fenster - teilweise noch vom Brand des Jahres 1959 gezeichnet - seien damals erneuert worden. In das Vorhaben der Größenordnung von 430 000 Mark seien sicher 100 000 Mark an Spenden der Pfarrgemeinde geflossen sowie rund 1300 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Sehr hilfreich seien auch die für die Kirche bestimmten Erlöse des jährlichen "Pfarr- und Backfestes" gewesen. Dass Schemer sich derart lange und teils parallel zu seiner Arbeit als Betrieblicher Meister in einem Morbacher Sägewerk für die Pfarrgemeinde einsetzte, hat seinen Grund in der positiven Zusammenarbeit. "Wir hatten die ganzen Jahre ein sehr gutes Miteinander im Pfarrgemeinderat." Dafür ist er noch heute allen Weggefährten dankbar. Die Idee, für den langjährigen Vorsitzenden eine Dankesurkunde zu beantragen, hatte sein Nachfolger Alois Martini. Pfarrer Georg Müller griff die Anregung bereitwillig auf und stellte beim Bistum den Antrag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort