Einmal Platzwart, immer Platzwart

Der Haager Sportverein braucht sich um die Pflege seines Sportplatzes nicht zu sorgen. In Alois Marx, einem Gründungsmitglied, hat der Verein seit fast drei Jahrzehnten einen zuverlässigen Platzwart.

 Platzwart Alois Marx auf dem roten Traktor des Haager Sportvereins. TV-Foto: Ursula Schmieder

Platzwart Alois Marx auf dem roten Traktor des Haager Sportvereins. TV-Foto: Ursula Schmieder

Haag. (urs) Sicher, er hat viel zu tun. Vor allem im Frühjahr und im Sommer, wenn laufend gemäht werden muss. Doch Alois Marx macht es sichtlich Spaß, den Haager Sportplatz in Schuss zu halten. Sei es, dass die Böschungen einen Schnitt nötig haben, das Geländer freizuschneiden ist oder rund um Sportlerheim und Grillhütte alles in Ordnung gehalten werden muss. "Solange ich es machen kann, mach ist es", versichert er. Vor allem von Mai bis September hat der 66-Jährige ständig auf dem Gelände zu tun. Denn die beiden Plätze müssen zeitweise zweimal wöchentlich gemäht werden. Doch Marx, der sich seit fast drei Jahrzehnten um den Platz kümmert, kennt auch noch andere Zeiten. Mit dem eigenen Rasenmäher zum Platz

So musste er noch vor kurzem, wenn der Rasen beregnet wurde, mehrmals am Tag herfahren, um das Sprenklerteil des auf dem Rasen liegenden Schlauches immer wieder umzulegen. "Das neue Teil läuft von selbst", weiß er den Luxus der in diesem Jahr neu angeschafften Sprenkleranlage zu schätzen. Vor Jahren war den rührigen Vereinsmitgliedern sogar noch einiges mehr abverlangt worden. Als der Verein noch keinen professionellen Rasenmäher hatte, war es den Sportskameraden eine Selbstverständlichkeit, nicht nur ihre Muskelkraft, sondern auch ihr Privateigentum einzubringen. "Als wir angefangen haben, sind wir mit sechs oder sieben Leuten immer hier hoch mit den kleinen Rasenmähern, die man daheim so hat", erinnert sich Marx. Später habe der Verein erst einen gebrauchten professionellen Rasenmäher gekauft und noch später einen neuen, der bis 2003 seinen Dienst tat.Mitgründer des Sportvereins

Das Nachfolgemodell, der rote Traktor, auf dem Marx heute über den Rasen mäht, wäre dem Verein beinahe für immer abhanden gekommen. Die Diebe waren jedoch kurz vor der polnischen Grenze geschnappt worden - samt Diebesgut, das ein Morbacher Großunternehmen wieder gen Hunsrück zurücktransportierte. Seit 1955 ist Marx Mitglied des Sportvereins, den er mitgegründet hat. Ihren ersten Sportplatz, damals noch näher am Dorf beim Kapellchen "Auf der Thomm", hatten die Kicker der ersten Stunde mit Hacke und Schippe angelegt. Als Marx mit 17 Jahren von der A-Jugend zur ersten Mannschaft wechselte, brauchte er noch die Genehmigung der Eltern. Nach der regulären Laufbahn über zweite Mannschaft und Altherren hat der frühere Schiedsrichter 1980 die Aufgaben des Platzwarts übernommen, zu denen auch das sonntägliche Eintrittheben gehört. Seit 1975, dem Jahr als der Sportplatz vergrößert wurde, hat er sich zudem als Jugendleiter im Vorstand engagiert. Dem Vater zweier Söhne und vierfachen Großvater liegt der Sportverein sehr am Herzen. In anderen Vereinen sei er wohl zahlendes Mitglied, aber, so Marx: "Der Sportverein steht für mich an erster Stelle."

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