Einmündung der Bundesstraße 269 auf die Hunsrückhöhenstraße mit neuer Verkehrsführung

Morbach · Durch eine neue Verkehrsführung soll die Unfallgefahr an der Einmündung der Bundesstraße 269 auf die Hunsrückhöhenstraße sinken. Für Fußgänger und Radfahrer haben sich die Planer etwas Besonderes einfallen lassen.

Der kreuzungsfreie Umbau des Morbacher Dreiecks nimmt konkrete Formen an. Marc Kuhn vom Landesbetrieb Mobilität hat die Planungen jetzt dem Rat der Einheitsgemeinde vorgestellt. So sollen die Fahrzeuge, die auf der B 327 aus Richtung Koblenz nach Morbach fahren wollen, nicht mehr als Linksabbieger die Gegenfahrbahn passieren müssen.

Stattdessen können sie eine Rechtsabbiegespur benutzen und werden über einen Ast zur vorhandenen Brücke der B 269 zum Morbacher Kreisverkehr geführt. Den gleichen Ast nutzen die Autofahrer, die von dort in Richtung Trier fahren wollen. Zusätzlich werden auf der B 327 Abbiegespuren und Beschleunigungstreifen geschaffen.

Die Kreuzung werde dadurch sicherer und leistungsfähiger, sagt Kuhn. "Sie wird ausgebaut wie eine Autobahn", verdeutlicht er. Auch wenn die B 50 neu und die Hochmoselbrücke fertiggestellt sind und viel Verkehr aufnehmen werden, werde sich die Anzahl der Autos auf der B 327 nicht verringern, sondern das Niveau halten. Ein Grund sei, dass Morbach wegen seiner zahlreichen Betriebe viel Verkehr anziehe, sagt er.

Die B 269 aus Richtung Gonzerath werde "untergeordnet" an den neuen Ast angebunden. Das bedeutet, dass die von dort kommenden Fahrzeuge an der neuen Einmündung warten müssen, bis der Ast frei ist. "Dort haben die wartenden Fahrzeuge gute Sicht", sagt Kuhn auf die Frage von Jürgen Jakobs, ob dort nicht wieder eine neue Gefahrenstelle geschaffen werde.

Ein Knackpunkt der neuen Verkehrsführung seien die Radfahrer, die auf dem Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg fahren und die Brücke passieren müssen, und die Fußgänger, die zum Aussichtstürmchen auf der Geierslay wollen. Für diese würde es auf dem bisherigen Weg zu gefährlich, wenn sie dann den neuen Verkehrsast überqueren müssten. Stattdessen wird im Anschluss an die Morbacher Straße In der Lauwiese eine separate Brücke gebaut, die nur für Radfahrer und Fußgänger gedacht ist.

"Anders bekommen wir diese nicht über die B327 geführt", sagt Kuhn. Bei einer Brücke im Anschluss an die Jugendherbergstraße würde man die notwendige Höhe nicht erreichen, sagt er auf eine Frage von Ratsmitglied Jürgen Jakobs. In der Lauwiese sei Platz für eine Rampe, die maximal sechs Prozent Steigung aufweise. Wie ist der weitere Zeitablauf? Derzeit sei der LBM in den Startlöchern, um das Planfeststellungsverfahren einzuleiten, sagt Kuhn. Dies könne im Herbst geschehen.
Wenn es keine Verzögerungen gebe, könne es Ende 2018 Rechtskraft erlangt haben. Dann müsse das Vorhaben beim Bund eingereicht werden, der die Arbeiten bei geschätzten Kosten von 2,5 bis drei Millionen Euro finanziert. Ein Baubeginn 2019 wäre "sportlich", realistischer sei 2020, sagt Kuhn.
Kommentar von Hans-Peter Linz

Allen Unkenrufen mancher Romantiker zum Trotz: Der Individualverkehr ist und bleibt - besonders auf dem Land - eine tragende Säule der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Ohne Auto geht nun mal fast nichts. Deshalb ist es sinnvoll, diesen Knotenpunkt auszubauen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Unfallgefahr verringert sich, der Verkehr kann besser fließen und für Radfahrer gibt es auch noch eine Brücke. Das stärkt die Position Morbachs auch für die Zukunft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort