Einsatz für Standort hat sich ausgezahlt

Hunderte von zivilen Gästen wohnten der Kommando-Übergabe in der Heinrich-Hertz-Kaserne bei. Dies zeigt, wie stark die 2. Luftwaffendivision und ihr scheidender Kommandeur in Birkenfeld verankert sind.

Birkenfeld. (kas) Kommandowechsel bei der 2. Luftwaffendivision: Bei einem Appell in Birkenfeld trat Brigadegeneral Karl Müllner, ab Oktober Generalmajor, als Divisionskommandeur die Nachfolge des ebenfalls mit Wirkung ab 1. Oktober vom Generalmajor zum Generalleutnant beförderten Friedrich Wilhelm Ploeger an. Künftig leitet der 58-Jährige in Kalkar unter anderem das Zentrum Operative Führung Luftstreitkräfte. Vor rund 400 geladenen Gästen bescheinigte ihm der Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos, Generalleutnant Aarne Kreuzinger-Janik: "Sie haben das neue Selbstverständnis als Truppensteller für Einsätze mit Beteiligung der Luftwaffe durchdrungen und gelebt." Unter Ploegers Führung sei die Division "eine neue, andere geworden", deren Gesicht ihr Kommandeur prägte. Dieser habe allen Grund, auf seine vierjährige Amtszeit stolz zu sein. Zum Beispiel erinnerte Kreuzinger-Janik an die 2004 zu befürchtende Auflösung des Divisionsstabs in Birkenfeld, die das Aus für die Garnison bedeutet hätte: "Sie haben die Kaserne, das Divisionskommando und die unterstellten Verbände mit ihrer überzeugenden Leistungsfähigkeit nach außen hin dargestellt und den Standort und die Region mit ihren Vorzügen und Stärken sichtbar gemacht."

Ploeger hat bleibende Eindrücke hinterlassen

Aus Sicht des Befehlshabers waren das "wesentliche, wenn nicht gar entscheidende Gründe, die 2004 zur Stationierungsentscheidung für Birkenfeld geführt haben", bekundete der Drei-Sterne-General, der damals Kommandeur der anstelle von Birkenfeld über die Klinge gesprungenen 3. Luftwaffendivision in Berlin-Gatow war.

In der ihm eigenen Bescheidenheit stellte der bisherige Kommandeur die "großartigen Leistungen" seiner hoch motivierten Soldaten und zivilen Mitarbeiter in den Vordergrund. Dankbar zeigte sich Friedrich Wilhelm Ploeger, dass die Division mit ihren drei Jet-Verbänden in den zurückliegenden vier Jahren von einem fatalen Flugunfall verschont blieb. Außerdem ging er auf die Beteiligung von Divisionsangehörigen an Auslandseinsätzen ein. Mit den Worten "Lieber Fürst im Lande als Herzog am Hofe" machte er später in seiner Abschiedsrede deutlich, wie gerne er "in einer bewegenden Zeit für die Division" an deren Spitze stand.

Als großes Soldatenglück empfindet der neue Kommandeur die Berufung in diese Position. Ein Truppenkommando, also Menschen zu führen, gehöre für einen "Offizier, egal auf welcher Ebene, stets zu den anspruchsvollsten und reizvollsten Aufgaben". Die Unterstützung, als Birkenfeld als Sitz einer Division auf der Kippe stand, die Aufwertung der nun als "Zeitgenössisches Forum" titulierten Vortragsreihe in der Kaserne durch hochkarätige Redner und die Balladen-Abende der Ehefrau waren für Peter Nauert erwähnenswerte Aspekte. "Unsere Sorge um den Standort besteht heute fort", betonte der Stadtbürgermeister. Bleibende Eindrücke habe Ploeger hinterlassen und sich für die Einbindung der Bundeswehr in die Gesellschaft im Raum Birkenfeld engagiert, lobte Manfred Dreier als Bürgermeister der VG Birkenfeld.

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