Den Letzten Markt in Thalfang haben sich Andreas Trierweiler aus Gräfendhron und seine Kumpels rot im Kalender im Kalender angestrichen. Schon seit rund 25 Jahren besuchen sie eine der beiden zentralen Marktveranstaltungen in Thalfang. Anders als viele andere Besucher sind sie nicht mit dem Auto unterwegs, sondern per pedes. Man trifft sich in Gräfendhron, und dann geht es quer durch den Wald - immer nach oben. "Das ist eine schöne Tradition, die uns immer Spaß gemacht hat", sagt der 43-Jährige dem TV. Sie entstand aus der Laune eines Doppelkopf-Klubs heraus. Mit dem Geld aus der Klubkasse machte man sich einen "schönen Tag auf dem Markt", Bier und gutes Essen inklusive. Den Verein gibt's schon länger nicht mehr, doch das gesellige Beisammensein der Gräfendhroner hat nicht an Bedeutung verloren. Einziger Wermutstropfen: Der Weihnachtsmarkt, der in den Vorjahren zeitgleich mit dem Letzten Markt stattfand, wurde verschoben. "Ein bisschen unglücklich", findet er. Bürgermeister Franz-Josef Gasper macht, darauf angesprochen, keinen frohen Eindruck. Allerdings habe die evangelische Kirchengemeinde darum gebeten, dass der Weihnachtsmarkt nicht vor dem Totensonntag stattfinde. Die Gemeinde kam der Bitte nach, den noch relativ jungen Markt zu verlegen. Nicht brechen wollten die Thalfanger allerdings mit ihrer alten Tradition, am letzten November-Wochenende zum Letzten Markt einzuladen. Das heißt: Dicke Socken - laut Gasper der Renner - werden am Samstag wie üblich ihren Besitzer wechseln. Adventskränze und Weihnachtsschmuck werden eher Mangelware sein. Das bedauert Gasper ebenso wie Daniel Fett von der Verbandsgemeinde. Der Touristiker sieht allerdings nicht schwarz: "Wer weiß, vielleicht hat eine Entzerrung auch Vorteile." Zur geplanten Verlegung gesellte sich vor wenigen Tagen noch eine Hiobsbotschaft: Auch die Hobbykünstler-Ausstellung fällt aus. Die Organisatorin Lieselotte Roth hatte in diesem Jahr nicht genügend Anmeldungen. Die Standbetreiberinnen, die ihr einen Korb gaben, hätten aus Krankheitsgründen abgesagt. Nur acht Teilnehmer waren der Lückenburgerin zu wenig. Dafür findet auf dem Villeneuver Platz erstmals ein Kinderflohmarkt statt, "damit die Weihnachtsgeschenke wieder Platz haben", flachsen Gasper und Fett. Die anderen Fixpunkte am Samstag bleiben: die Bezirkstagung des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau inklusive anschließendem Eintopfessen (siehe Extra) und das Rockkonzert der Sportfreunde. "Vampire" will für Stimmung sorgen.