Einzug in fünf Monaten

MORBACH. Es wird gebohrt, gehämmert und geschraubt, was das Zeug hält: Der erste Bauabschnitt des neuen Morbacher Rathauses soll gegen Jahresende fertig werden. Architekt und Bauamtsleiter sind mit dem Fortschritt der Arbeiten an dem insgesamt 3,9 Millionen Euro teuren Projekt zufrieden.

"Nein, so geht das nicht", sagt der Morbacher Bauamtsleiter Alfons Gorges. Neben ihm steht Architekt Dieter Fuchs und lässt sich erklären, dass ein Lüftungsrohr höher verlegt werden müsse, damit man eine größere Deckenhöhe hinbekomme. Die beiden stehen im Dachgeschoss einer für Morbacher Verhältnisse großen Baustelle: dem neuen Rathaus in der Bahnhofsstraße. Dementsprechend sieht es aus: nackte Betonwände, von der Decke baumelnde Elektrokabel, und auf dem Boden liegen verzinkte Lüftungsrohre rum. Vom zweiten Stock dröhnen laute Bohrgeräusche herauf, und irgendwo noch weiter unten hämmert jemand auf ein Stück Metall.Anfang 2007 ziehen die ersten Abteilungen ein

Wo heute noch ganz normales Baustellenchaos herrscht, soll ab Anfang 2008 ein modernes Verwaltungsgebäude stehen, in dem knapp 50 Leute auf über 1300 Quadratmetern in rund 30 Büros arbeiten. Der Zeitplan wird als realistisch eingeschätzt: Fuchs vom Architekturbüro "Jakobs-Thomas-Fuchs" in Morbach ist mit dem Fortschritt der Arbeiten zufrieden. "Wir haben mit den Trockenbauarbeiten im Erdgeschoß bereits begonnen", sagt Fuchs. Das heißt, die Infrastruktur für die Versorgungstechnik ist dort fast fertig installiert. Nun werden die Wände und die Decke mit Gipsplatten verkleidet. Wenn alles gut laufe, sei der erste Bauabschnitt Anfang Dezember fertig, meint Theo Gätz, Büroleiter der Einheitsgemeinde Morbach. Bereits Anfang 2007 sollen die ersten Abteilungen dann in den Neubau ziehen. Gätz ist einer, der ganz genaue Vorstellungen hat, wie es dort später mal aussehen soll. Denn als Büroleiter kennt er die Bedürfnisse einer möglichst effizient arbeitenden Bürokratie. "Am meisten freue ich mich, dass künftig alle unter einem Dach arbeiten", sagt Gätz. Bisher sei die Verwaltung an drei Stellen über Morbach verteilt gewesen, was auf Dauer keine Lösung mehr gewesen wäre. Beim neuen Rathaus sei es also nicht darum gegangen, einen Prunkbau hinzustellen, sagt Gätz. Ursprünglich sei sogar geplant gewesen, die alten Büroeinrichtungen wieder zu verwenden. Doch habe man damals recht sperrige Möbel angeschafft, da es noch keine Platz sparenden Flat-Screen-Monitore gab. Deshalb hat der Gemeinderat kurz vor der Sommerpause beschlossen, doch komplett neu zu möblieren. Was Gätz besonders freut: Morbach gehe es finanziell relativ gut - die Gewerbesteuereinnahmen lägen mit über neun Millionen Euro auf einem für so eine kleine Gemeinde sehr hohen Niveau. So wie es jetzt aussieht, könne die Gemeinde den Bau also gänzlich ohne Kreditaufnahme finanzieren, sagt Gätz.

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