Eltern vermissen Hortbetreuung

Das Auslaufen der Betreuung von Thalfanger Grundschülern im Kindergartenhort bereitet Eltern und Erziehern in Thalfang Sorge. Denn die Ganztagsgrundschule wird trotz zusätzlicher Betreuungsstunden ihrer Ansicht nach dem bisherigen Angebot nicht gerecht.

Thalfang. Thalfanger Grundschuleltern sind enttäuscht. Ihre Hoffnung, dass die im September ausgelaufene Hortbetreuung im Kindergarten fortgeführt wird, hat sich nicht erfüllt. Der Träger, der Zweckverband der zwölf Gemeinden, hat einen entsprechenden Antrag abgelehnt. Entscheidend dabei war, dass für die seit 1998 für die Kinder angebotenen sechs Hort-Plätze, für die es eine Warteliste gab, der Zweckverband zahlte, der bei Ganztagsgrundschule und ergänzenden Grundschulbetreuung außen vor ist.

Ein weiterer Grund für die Auflösung ist der steigende Raumbedarf in beiden Zweckverbands-Kindertagesstätten, die ab 2010 Zweijährige aufnehmen müssen und ab 2013 Einjährige. In den nächsten Monaten wird sich daher sowie in der "Arche" als auch im "Regenbogen" einiges ändern.

Nach Auskunft von Eltern und Erziehern bereitet die Schließung des Horts Probleme. Anders als die verpflichtende Grundschule habe der Kindergarten eine völlig flexible Betreuung der Kinder angeboten, sagt Alexandra Klar, eine Mutter. Die Kinder seien dort ohne vorherige Rücksprache und unabhängig vom Wochentag oder der Uhrzeit zwischen 7.15 Uhr bis 17 Uhr betreut worden. "Und in den Ferien war das auch gesichert", sagt Magdalena Molitor.

Vera Höfner, Mitglied des Schulträgerausschusses und des Kindergarten-Elternbeirats, will das Thema in den nächsten Sitzungen ansprechen. Sie denke, dass die Grundschule der richtige Ort für eine solche Betreuung sei. Die verpflichtende Ganztagsgrundschule - montags bis donnerstags bis 16 Uhr - hält sie zumindest für Erst- und Zweitklässler für nicht optimal. Außerdem gebe es Kinder, die der Ganztagsschule nicht gewachsen seien. Daher wundert es sie nicht, dass nur drei Kinder die Betreuung nutzen.

"Arche Noah"-Leiterin Jutta Koch ist dennoch froh, dass der Schulträger, die Verbandsgemeinde, bereit war, diese Betreuung auf die Grundschule zu übertragen. Für Eltern, die auf die Ganztagsschule angewiesen sind, ist das wichtig. Aber die Ferienzeiten seien weiterhin ein Problem. Abgesehen davon bedauert sie, dass die Ganztagsgrundschule Eltern das Recht abspreche, ihre Kinder selbst zu betreuen. Weil Ganztagskinder den Nachmittagsunterricht verpflichtend besuchen müssten, seien in Thalfang 14 Kinder weniger angemeldet worden.

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