"Empörung über Erbeskopf-Defizit"

DEUSELBACH. (urs) Spannend wird’s oft erst gegen Ende. So auch beim Gemeinderat Deuselbach. Der Anlass: die Defizit-Verdoppelung des Erbeskopf-Zweckverbandes.

In manchen Ratssitzungen ist der Punkt Verschiedenes interessanter als die zuvor beratenen Tagesordnungspunkte. In der Deuselbacher Sitzung war's die Entwicklung am Erbeskopf. Genauer, das fast verdoppelte Defizit des Nachtragshaushalts "Zweckverband Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf". Dass sich das Etatloch 2005 von geplanten 240 000 Euro auf rund 450 000 erhöht habe, sei doch "kein Pappenstiel", kritisiert Ratsmitglied Lothar Manz. Dabei beanstandet er nicht die Investitionen an sich, die neben etwa 40 000 Euro "unabdingbaren" Ausgaben der Beschneiungsanlage galten. Was in den letzten Jahren am Erbeskopf gelaufen sei, sei absolut positiv, so Manz. Und er wolle auch nicht, dass Deuselbach aus dem Zweckverband austrete, an dem der Ort mit zwei Prozent beteiligt ist - neben der Verbandsgemeinde Thalfang (42 Prozent), Kreis und Einheitsgemeinde Morbach (je 25) sowie Deuselbach, Malborn, Thalfang (je zwei) und Gräfendhron und Hilscheid (je ein Prozent). Doch stelle sich die Frage, ob es legitim sei, über Veränderungen in dieser Größenordnung quasi "fünf Minuten vor der Sitzung" zu informieren. Keine der Gemeinden sei überhaupt gehört worden. Vor dem Hintergrund des mit einem Defizit von 50 000 Mark gestarteten Zweckverbandes sei die Tragweite erheblich. Manz: "Aus der Bevölkerung kommen sehr viele Anfragen - regelmäßig - und mit Recht." Schließlich bedeute dies für die Gemeinde, einschließlich ihrer Beteiligung über die VG, eine zusätzliche Belastung von 8000 bis 9000 Euro. Bei den Bürgern gebe es daher Verwunderung, ja Empörung. Deshalb habe er dieses Thema unter einem eigenen Tagesordnungspunkt besprechen wollen, was ihm der Ortsbürgermeister auch zugesagt habe. Dass der Punkt nun doch nicht aufgeführt war, begründete Reinhard Manz mit einer Bitte von Thalfangs Kämmerer Michael Suska. In der nächsten Sitzung wolle er dem Wunsch jedoch Rechnung tragen. Doch habe die Gemeinde keinen allzu großen Einfluss, wie er zu bedenken gab. Dennoch versicherte er vor dem Rat sowie einigen Bürgern: "Wenn der Gemeinderat sagt, du hast das und das zu vertreten, dann werde ich das vertreten." (Weiterer Bericht folgt.)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort