En masse

Wer hätte das gedacht? Schulklassen, Kegelclubs und Kommunalpolitiker rennen der Morbacher Energielandschaft die Türen, besser gesagt das Tor ein. Und Investor und Gemeinde freuen sich. Doch der Massentourismus bringt so seine Probleme mit sich.

Denn nicht nur Zweibeiner kommen. 350 Schafe und Ziegen halten sich derzeit samt einer Schäferin von der Mosel auf dem Gelände auf, das ohne Beweidung von einer Verbuschung bedroht ist. Die Ziegen sind notwendig, denn die fressen nicht nur Grashalme, sondern knabbern auch an kleinen Sträuchern und Bäumchen. Wenn‘s doch mit dem Fressen getan wäre! Aber das Futter will auch verdaut und, naja, ausgeschieden werden. Und genau da liegt das Problem. Kurz vor der Wiedereröffnung nach einer langen Winterpause stellte Bürgermeister Gregor Eibes , der gerade seinen Kollegen aus Montabaur im Schlepptau hatte, erschrocken fest, dass die Wege im Energiepark voller tierischer Hinterlassenschaften waren. Kurzerhand musste die gemeindliche Kehrmaschine her und den gröbsten Dreck entfernen. Obwohl - ganz so zart besaitet dürfen eigentlich weder Verantwortliche noch Besucher sein. Denn auch Schafsköttel sind letztendlich Biomasse - und um die soll sich ja künftig im Energiepark alles drehen. (iro)

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