Ende einer Räuber-Karriere
HUNSRÜCK. Am 21. November 2003 jährt sich der Todestag des Schinderhannes zum 200. Mal. In der Region will man das Datum nicht verstreichen lassen, ohne an den legendären Räuberhauptmann Johannes Bückler zu erinnern.
Die Ausbeute einer ersten TV -Recherche Anfang des Jahres fiel mager aus. Wenig konkrete Aktionen zum runden Todestag waren spruchreif, als der TV eine Umfrage bei den touristischen Einrichtungen startete. Doch mittlerweile sieht das anders aus. Der Tod durch die Guillotine, das Ende einer Verbrecher-Karriere sind der äußere Anlass für das Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath, in diesem Jahr eine Sonderausstellung zu zeigen. Sie soll geschichtliche Informationen ebenso beinhalten wie die Hintergründe des Entstehens des Räuber-Unwesens und regionale Aspekte der Schinderhannes-Aktivitäten. "Wir wollten damit erst an die Öffentlichkeit, wenn die Ausstellung in trockenen Tüchern ist", erklärt Michael Pinter vom Hunsrücker Holzmuseum, warum dies bislang nicht bekannt war. Auch der konkrete Termin steht mittlerweile fest. Die Ausstellung, in der unter anderem das Original-Fallbeil zu sehen sein wird, mit dem Johannes Bückler zu Tode kam, wird am 12. April eröffnet. Auch ein Rahmenprogramm hat der ehrenamtliche Museumsleiter mit seinen Mitarbeitern vorbereitet. Bei einem Koordinierungstreffen der Nahe-Land-Touristik mit Vertretern aus Hunsrück und Naheland, dem Hauptwirkungskreis des damals gefürchteten Räuberhauptmanns, waren weitere Aktionen zusammengetragen worden. Zur historischen Aufarbeitung von Johannes Bückler (die Medaille zeigt ihn, seine "Braut" Julchen und den in Gefangenschaft geborenen Sohn Franz Wilhelm/Repro: Uwe Anhäuser) hat dabei bereits Christel Schumacher vom Hunsrück-Museum in Simmern beigetragen. In Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum "Blaues Ländchen" in Nastätten/Taunus wurde eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Schinderhannes erarbeitet. Ab August wird die Ausstellung im Museum im Simmern zu sehen sein, Teile davon werden auch in Weiperath zu sehen sein. Daneben stehen Aktionen am Raderlebnistag des Schinderhannes-Radweges am 1. Juni, Räuberfeste und Exkursionen unter dem Motto "Auf den Spuren des Schinderhannes" auf dem Programm. Auch die Verbandsgemeinde Kirn-Land hat sich dem Thema intensiv gewidmet. Es finden eine Ausstellung zum Thema "Recht und Unrecht", ein Schinderhannes-Seminar im Schloss Dhaun, ein Schinderhannesfest in Hennweiler und eine Herbstwanderung "Auf dem Fluchtweg" statt. Die Touristiker haben sich des Thema ebenfalls angenommen. Der Veranstalter "Naheland-Aktiv" bietet Räuberlager an, die gern für Betriebsausflüge gebucht werden. In Herrstein wird der Schinderhannesturm Mittelpunkt von Schinderhannes-Führungen sein. Wer zum Thema noch Anregungen hat, wird gebeten, sich bis zum 13. Februar 2003 bei der Naheland-Touristik GmbH unter der Telefonnummer 06752/2055, Fax 06752/3170, E-Mail: info@naheland.net zu melden.