Energiepreis in acht Jahren verdoppelt

Fast täglich werden neue Rekord-Ölpreise vermeldet. 31 Aussteller nutzten die siebte Biomasse-Tagung am Umwelt-Campus Birkenfeld, um Alternativen zu den klassischen fossilen Energieträgern aufzuzeigen.

Hoppstädten-Weierbach. (mw) "Öl zu teuer? Wir haben die Lösung", lautete etwa der Slogan, mit dem die Firma Moselpellets Neugierige an ihren Stand lockte. Warum solche Versprechungen den Nerv der Verbraucher treffen, offenbarte ein Vortrag von Professor Peter Heck, der die Tagung vor mehr als 300 Zuhörern im Audimax eröffnete: Der Energiepreis hat sich in den vergangenen acht Jahren ungefähr verdoppelt. Der Geschäftsführer des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), das die zweitägige Veranstaltung organisiert, verdeutlichte die Turbulenzen, in die der Energiemarkt geraten ist, am Beispiel des Landkreises Mayen-Koblenz. Dort seien im Jahr 2000 noch 126,7 Millionen Euro für Energie ausgegeben worden, bis 2005 sei der Betrag auf mehr als 260 Millionen Euro angestiegen. "Dieses Geld verlässt den Landkreis", betonte Heck, um zu verdeutlichen, wie wichtig die Entwicklung regionaler Stoffstrommanagement-Konzepte ist. Regionale Masterpläne, Biomassehöfe, Bioenergiedörfer und Biomasselogistikzentren für Forst- und Landwirtschaft seien denkbare Ansatzpunkte. Während das Land sein Energieholzpotenzial weitgehend ausschöpfe, gebe die landwirtschaftliche Entwicklung zu denken: "Unser Wirtschaftswachstum kostet uns 150 Hektar pro Tag, was besonders vor dem Hintergrund sinkender Bevölkerungszahlen bemerkenswert ist", erklärte Heck, der außerdem in Frage stellte, ob Mais die optimale Energiepflanze ist. Dr. Katja Gödeke, eine von mehr als 30 Referenten, versuchte eine Antwort zu geben: "Es gibt Standorte, an denen der Anbau von Sudan-Gras deutlich besser ist." Aufschluss gebe das Projekt "EVA", das sich mit der Entwicklung und dem Vergleich von optimierten Anbausystemen für die landwirtschaftliche Produktion von Energiepflanzen unter den verschiedenen Standortbedingungen Deutschlands befasst. "Man muss standorttypisch sehr genau schauen, welche Pflanzen man mit seinem Betrieb anbaut", lautete das Fazit der Agrarwissenschaftlerin, die sich mit dem Schwerpunktthema "Landwirtschaft" befasste. Mit "Pflanzenöl", "Holzpellets" und der "stofflichen und energetischen Verwertung organischer Reststoffe" sind nur wenige der Schwerpunkte der Tagung genannt. Die Möglichkeiten, Biomasse zu nutzen, sind vielfältig.

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