Er läuft und läuft und läuft...

GUTENTHAL. (urs) Mitte Februar startet Jörg Engel zu einem zweiten Benefizlauf, um an die Eröffnung des ersten Trierer Hospizes zu erinnern.

Eine malerische Strecke hat sich Jörg Engel für seinen Benefizlauf ausgesucht, doch sehen wird der Gutenthaler davon nicht viel, wenn er in 24 Stunden die 200 Kilometer zwischen Koblenz und Trier zurück legt. 15 000 Kilokalorien wird er verbrauchen und zwölf Liter Flüssigkeit verlieren. Die erste Pause gönnt er sich nach 50 Kilometern, die zweite nach weiteren 100. Der 31-Jährige, der 1997 "mehr aus Langeweile" mit dem Laufen begann und im gleichen Jahr den ersten Marathon absolvierte, hat sich aus freien Stücken zu dem Nonstopp-Lauf entschieden. Das Ziel des aus Dahnen (Westeifel) stammenden Sportlers ist, "die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen, damit das Hospiz nicht vergessen wird." Denn bis zur Eröffnung Ende des Jahres werde noch Geld benötigt. Sensibilisiert von der Aktion desTrierischen Volksfreundes "Da-Sein" hatte sich der Intensiv-Pfleger vor einem Jahr gesagt, "da müsste man doch etwas machen." Den ersten Versuch auf gleicher Strecke hatte er "nicht ganz" in 24 Stunden geschafft. Doch dieses Mal soll es besser laufen. Nicht zuletzt wegen des größeren Begleitfahrzeuges. Das kleinere hatte Probleme bereitet, weil Engel darin die Pausen nicht stehend einlegen konnte, so dass durch das kurze Setzen seine Beine nach der langen Belastung sofort steif wurden. Ein weiterer Vorteil: er ist nicht allein unterwegs, wenn auch bisher ohne Lauf-Unterstützung. Mit dabei sind der Morbacher Martin Al per Rad und Albert Schaaf aus Daleiden im Auto. Der Transport der Verpflegung ist daher ebenso gesichert wie der von wetterfester und Leucht-Kleidung sowie Stirnlampe und Ersatzlaufschuhen. Das A und O eines solchen Projektes ist die Vorbereitung. Da Engel ohnehin fünf- bis siebenmal pro Woche trainiert, gönnte er sich in den vergangenen Wochen seltener einen Tag Ruhe. "Man muss schon ein bisschen üben, aber dann geht's." Auch mit dem Tempo sollte nicht übertrieben werden, weiß der Ultramarathonläufer, der öfter Strecken jenseits der 42,2 Kilometer zurück legt. Beispielsweise in den Alpen oder 2001 bei einem Benefizlauf für Parkinsonkranke. Die nächste Herausforderung ist ein 1200-Kilometer-Wettkampf im September: Von Rügen nach Lörrach in 16 Tagen, und Engel ist der einzige Rheinland-Pfälzer. Nächstes Jahres startet er für die Villa Kunterbunt von Trier nach Rom, 1600 Kilometer in 14 Tagen. Zuvor steht die Deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf an, für die er sich zum Zweiten Mal qualifizierte. Außerdem ein Weltrekordversuch nächsten Winter: 48-Stunden auf dem Laufband. Bei so viel Einsatz gerät die Familie leicht ins Hintertreffen. Der dreifache Vater achtet daher auf einen Tagesplan, bei dem Robert (4), Jonathan (3) und Elisabeth (1) nicht zu kurz kommen - und natürlich Ehefrau Bettina nicht. Aber wenn er dann wieder unterwegs ist und sich mit Bettinas Kaffee-Marmorkuchen, Bananen und Energieriegeln fit hält, kommen ihm neue sogar Ideen: 5000 Kilometer quer durch die USA - ein Traum, "der aber mangels Zeit und Geld wohl nie wahr wird". Realistischer ist da schon eher der Lauf auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela: "Das ist nicht so kostenintensiv." Spendenlauf: Start Freitag, 18. Februar, 12 Uhr: Koblenz, Deutsches Eck. Zieleinlauf: Trier, Porta Nigra, Samstag, 19. Februar, 12 Uhr. Zuschauer oder Musik sind zu beiden Terminen willkommen. Infos: www.hospiz-lauf.de. Spenden an Hospizverein Trier, Konto 205 005, Kennwort "Spendenlauf", Bankleitzahl 585 501 30 bei Sparkasse Trier.

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