Erdbeerdessert statt Kartoffelklöße

THALFANG. (iro) Gut eine Woche nach Ablauf der Hunsrücker Spezialitätenwoche ziehen die Verantwortlichen Bilanz. Die einzelnen Wirte waren laut Klaus Hepp von der Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf mehr oder weniger zufrieden. Doch drei teilnehmende Gastronomiebetriebe - das ist auch aus seiner Sicht wenig.

Die Erfahrungen der gastronomischen Betriebe war unterschiedlich. Gereon Haumann vom Familien-Hotel Hochwald war mit 77 A-la-Carte-Essen allein an einem Sonntag durchaus zufrieden, auch wenn bei ihm nicht nur regionale Küche gefragt war. Das Restaurant Blumenhof im Ferienpark Himmelberg sei gut frequentiert gewesen, berichtet Hepp. Und zwar nicht nur bei der Eröffnungsveranstaltung: Die Nachfrage habe sich auch in den Tagen danach fortgesetzt. Anders im Landgasthof Rauland: "Bei uns war es sehr ruhig", redet Seniorchefin Helga Rauland nicht um den heißen Brei herum. Doch das sei kein Problem der Spezialitätenwoche, sondern eher der Gastronomie im Allgemeinen. Waren es in der Vergangenheit acht oder neun Betriebe, die eine Woche lang mehr als sonst den Schwerpunkt auf regionale Küche legten, beteiligten sich diesmal lediglich drei. Dafür gab es Gründe. Die kennt auch der Ute-Chef: Die einen würden das ganze Jahr ohnehin regionale Gerichte anbieten und fragten sich, warum sie an der Gemeinschaftsaktion teilnehmen sollten. Teils seien es Ein-Mann-Betriebe, die das Risiko scheuten. Für andere - Pizzerien etwa - sei die Spezialitätenwoche einfach nicht die richtige Plattform. Als problematisch erweise sich auch die Parallelität von Spezialitätenwoche und Hochwälder Kartoffeltagen. Haumann denkt deshalb laut darüber nach, das Angebot zu entzerren. Schließlich sei auch die Verwechslungsgefahr der beiden Themenwochen groß. Die Hochwälder Kartoffeltage seien wegen der Erntezeit für die tolle Knolle naturgemäß an den Herbst gebunden, doch eine Spezialitätenwoche sei durchaus auch im Frühjahr denkbar. Auf diese Weise könnte man zweimal im Jahr etwas Besonderes bieten. Hepp gab zu bedenken, die Spezialitätenwoche sei abhängig von erntefrischen Produkten. Aber die Hunsrücker hatten in der Vergangenheit auch im Frühjahr regionale Gerichte zu bieten - zum Beispiel das traditionelle Sauerkraut und Rauchfleisch. Auch die Koordination mit der Frühjahrswanderung mache Sinn. Haumann denkt an die Zeit rund um Ostern, die man durchaus bis zur Erdbeerernte strecken könnte. Interessant sei es auch, die Mosel einzubeziehen und Weine zu integrieren. Jetzt wollen Hepp und Haumann zunächst mit den Betroffenen sprechen. Haumann will das Thema in der nächsten Vorstandssitzung des HOGA (Hotel- und Gaststättenverband) ansprechen, danach wird am Wirte-Stammtisch diskutiert. Das muss zügig gehen. Denn wenn sich der Vorschlag durchsetzt, findet die nächste Hunsrücker Spezialitätenwoche bereits in sieben Monaten statt.

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