"Erlkönig" eingesegnet

Auf dem Gemeindefeuerwehrtag hat Morbach nicht nur den neuen Teleskopmast eingesegnet, sondern auch außergewöhnlich verdiente Feuerwehrleute geehrt.

 Die Einsegnung des neuen Teleskopmastes, der seine Feuerprobe allerdings bereits hat vorab bestehen müssen, bildet neben der Auszeichnung verdienter Feuerwehrleute den Höhepunkt des Gemeindefeuerwehrtages Morbach. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Einsegnung des neuen Teleskopmastes, der seine Feuerprobe allerdings bereits hat vorab bestehen müssen, bildet neben der Auszeichnung verdienter Feuerwehrleute den Höhepunkt des Gemeindefeuerwehrtages Morbach. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Die Hungrigsten stehen schon vor Ende des offiziellen Teils Schlange, um sich ihre Kartoffelklöße zu sichern. Zwei Stunden Stillsitzen sind schon etwas lang, wenn einen eher Fahrzeug- und Geräteausstellung oder Schnitzeljagd hergeführt haben. Dass sich der formelle Teil des Gemeindefeuerwehrtages hinzieht, hat jedoch seinen Grund. Denn neben Ernennungen und Verabschiedungen wie in Weiperath oder Hinzerath stehen gewichtige Ehrungen (siehe Extra) an.Dass Wehrleiter Marco Knöppel kürzlich das Silberne Feuerwehrehrenzeichen erhalten hat, dürfte sich herumgesprochen haben. Selbst das Goldene Ehrenzeichen, mit dem Landrätin Beate Läsch-Weber Knöppels Vorgänger, Kreis-Geschäftsführer Gerd Römer, würdigt, scheint kaum zu überraschen. Der langjährige Weiperather Löschgruppenführer Johannes Müller, der nun mit 60 Jahren die Stellvertretung übernimmt, hatte jedoch nicht mit dem Silbernen Ehrenzeichen gerechnet. Trotz der bemerkenswerten Verdienste dieser Männer stiehlt ihnen der anschließende Programmpunkt etwas die Schau: die Einsegnung des neuen Teles-kopmastes. Immerhin hat die neueste Errungenschaft der Wehr beim Brand im ehemaligen Hinzerather Holzwerk ihre Feuerprobe schon vorab bestehen müssen, wie Bürgermeister Gregor Eibes vor Augen führt. Seine Bitte an die Presse, den Mast bei diesem Einsatz nicht zu fotografieren, habe diesem den Namen "Erlkönig" beschert. Dank der Einsegnung durch Vikar Thomas Kremer und Pfarrer Florian Brödner hat nun zwar alles seine Ordnung. Doch einen allzu baldigen Einsatz wünscht sich in Morbach natürlich dennoch keiner.Der Teleskopmast habe die Gemeinde einen "Batzen Geld" - an die 480 000 Euro - gekostet, begründet Eibes den der Investition vorausgegangenen "langen Kampf". Allerdings habe sich das Land mit 198 000 Euro und der Kreis mit 48 500 Euro beteiligt. Die Vorteile gegenüber dem früheren Drehleiterfahrzeug sind laut Läsch-Weber die optimalere Rettungshöhe, der wesentlich größere und nach beiden Seiten schwenkbare Korb und die bessere Begehbarkeit des zusätzlichen Rettungsweges.Mit Blick auf den Ernstfall greift Eibes erneut das Notarzt-Thema auf. Dass es laut aktuellen Vorgaben ausreiche, wenn dieser binnen 30 Minuten vor Ort sei, könne nicht sein. Zumal die Feuerwehr binnen acht Minuten da sein müsse. Für seine Meinung, "die Viertelstunde, die für den Rettungswagen vorgegeben ist, müsste auch für den Notarzt gelten", erntet er stürmischen Applaus. EXTRA Ehrungen: Goldenes Feuerwehrehrenzeichen: Gerd Römer. Silbernes Feuerwehrehrenzeichen am Bande: Johannes Müller, Stellvertretender (bisher Erster) Löschgruppenführer Weiperath, und Marco Knöppel, Morbachs Wehrleiter, der die Auszeichnung bereits am 8. Mai erhalten hat. Ernennungen: Feuerwehr Weiperath: Neuer Löschgruppenführer ist Peter Schemer, der seinen 60-jährigen Stellvertreter Johannes Müller ablöst, der diese Funktion 43 Jahre lang wahrgenommen hat. Feuerwehr Rapperath: Neuer stellvertretender Löschgruppenführer ist Markus Elsen, der neue Atemschutzgerätewart der Feuerwehr Morbach. Stützpunktwehr Hinzerath: Wehrführer Achim Christ und sein Stellvertreter Andreas Sommer lösen ihre Vorgänger Dietmar Gerten und Jürgen Andres ab. (urs)

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