Erneuter Standort-Wechsel

MORBACH. Neue Wendung im Rathaus-Streit: Ein bislang geheimes Arbeitspapier kursiert derzeit im Morbacher Rathaus. Die Standortdiskussion für den Sitz der neuen Verwaltung ist neu entfacht. Nach einem Geheim-Papier sollen die Mitarbeiter der Verwaltung künftig ihre Zelte am Morbacher Dreieck aufschlagen.

Ein Papier, das derzeit neben dem Verfasser nur dem Morbacher Bürgermeister Gregor Eibes und den Fraktionsvorsitzenden im Morbacher Gemeinderat bekannt ist und das dem TV zugespielt wurde, bringt eine völlig neue Option im Rathaus-Streit ins Spiel. Angesichts der heftigen Diskussion um die Neuansiedlung des Lidl-Marktes am Dreieck hat der Morbacher Ortsvorsteher Hans Jung vorgeschlagen, auf die Ansiedlung des zusätzlichen Marktes vorläufig zu verzichten und die noch gemeindeeigene Fläche als Standort für das neue Morbacher Rathaus zu verplanen. "Die Zeit können wir nutzen, um ein Gutachten zu realisieren", erklärt Jung auf TV -Nachfrage. Das Gutachten, das die Freien Wähler im Morbacher Ortsbeirat gefordert hatten, soll prüfen, ob Morbachs Kaufkraft einen weiteren Supermarkt verträgt. Der finanzielle Verlust der Gemeinde hält sich laut Jung in Grenzen, da die Einheitsgemeinde stattdessen das Rathaus-Gelände in der Bahnhofstraße versilbern kann. Außerdem sei zu prüfen, inwieweit kostengünstiger Strom aus dem nahe gelegenen Energiepark per Fernleitung zum Dreieck geliefert werden könne. Gregor Eibes, bislang ein klarer Verfechter des Supermarkt-Projektes am Dreieck, kann dem Jung‘schen Vorschlag nach TV -Informationen offenbar einiges abgewinnen. Er hatte im Rathaus-Streit stets eine einvernehmliche Lösung angestrebt. Und die deutet sich jetzt an. Bei den Freien Wählern stieß das Papier auf offene Ohren. "Wir freuen uns, dass man jetzt offenbar auf unseren Vorschlag zurückkommt", erklärt Achim Zender (FWM). Auch die CDU ist mit im Boot. "Wir haben uns für einen Neubau ausgesprochen, am Standort hängen wir nicht", fügt Heribert Knob hinzu. Zustimmung gibt es auch aus der sozialdemokratischen Ecke: "Wir begrüßen, wenn es künftig am Rathaus rund geht", spielt Karlheinz Schneider auf den ebenfalls am Dreieck geplanten Kreisel an. Der Hobby-Planer erklärt sich bereit, aus Lego-Steinen ein Modell des neuen Rathauses zu bauen, damit sich die Bürger von dem zukünftigen Bauwerk bereits ein Bild machen können. Da er allerdings nicht genügend "Bausteine" hat, bittet er die Bevölkerung um Mithilfe: Wer kurzfristig auf seine Lego-Steine verzichten kann, wird gebeten, sie heute an der Rathauspforte abzugeben.

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