Erst Stromausfall, dann Feuerwall

MORBACH. Für 20 Mitarbeiter der Firma Kuntz in Morbach war die Schicht zu Ende, bevor sie richtig begonnen hatte. Nach einem Stromausfall brach in Sekundenschnelle ein Feuer aus. Die Mitarbeiter konnten sich ins Freie retten.

 Erst nachdem das Sägewerk der Firma Kuntz nahezu ausgebrannt ist, kommt die Drehleiter der Morbacher Feuerwehr zum Einsatz. Hitze und Rauch erschweren die Arbeit der Rettungskräfte.Foto: Ilse Rosenschild

Erst nachdem das Sägewerk der Firma Kuntz nahezu ausgebrannt ist, kommt die Drehleiter der Morbacher Feuerwehr zum Einsatz. Hitze und Rauch erschweren die Arbeit der Rettungskräfte.Foto: Ilse Rosenschild

AndréBunk aus Kirn sortiert im Sägewerk der Firma Kuntz kurz nachBeginn der Frühschicht mit Kollegen gerade Bretter, als ihm einGeruch in die Nase steigt. Der Strom fällt aus, dann kommt dasFeuer. "So etwas habe ich noch nicht erlebt," wird er spätersagen. Einen regelrechten Feuerwall sieht Schichtführer RainerGolombek, der seit 26 Jahren bei der Firma Kuntz beschäftigt ist.Erst suchen sie noch einen Feuerlöscher. Doch wenig später istihnen klar: "Nichts wie 'raus hier." Dann die nächsteSchrecksekunde vor der Halle: Ein Kollege fehlt. Großes Aufatmen,als klar wird, dass der Vermisste nur einen anderen Weg ins Freiegesucht hatte. "Ein Kurzschluss, und dann ging's los", kommentiert Achim Zender das Geschehen. Er ist einer der Polizisten, die nach wenigen Minuten am Brandort eintreffen.

Mitarbeiter, Anwohner und auch die Polizisten stehen fassungslos vor den Flammen, während die Feuerwehr - mit 160 Mann im Einsatz - versucht zu retten, was zu retten ist. Das Sägewerk brennt bis auf die Grundmauern nieder. Der Brand ist gegen 9 Uhr unter Kontrolle. Doch Glutnester rund um die Halle brennen noch Stunden später. Erst gegen 16 Uhr beendet die Feuerwehr die Löscharbeiten. Auch anschließend bleibt eine Brandwache auf dem Gelände.

Insgesamt waren 160 Wehrleute aus Morbach, Gonzerath, Hinzerath, Heinzerath, Merscheid, Hunolstein, Haag, Thalfang, Hoppstädten-Weiersbach, Bernkastel-Kues und Wittlich im Einsatz. Aus der Kreisstadt rückt ein Gefahrstoffzug an, weil sich auch Imprägniersalze im Gefahrenbereich befanden und ebenfalls ein Raub der Flammen wurden.

"Das ist bitter für die Geschäftsführung und die Belegschaft", kommentiert Bürgermeister Gregor Eibes das Geschehen, der ebenso wie Ortsvorsteher Hans Jung informiert wurde und sofort zur Unglücksstelle geeilt ist.

Immerhin ist die Firma Kuntz eines der drei großen Werke in und um Morbach, die den Ort zu einem Zentrum der Sägeindustrie in Rheinland-Pfalz machen. Seine Sorge gilt den Arbeitsplätzen. "Wir hoffen, dass das Unternehmen weitermacht", so Eibes.

So hatte sich die Geschäftsführung noch am Brandort geäußert, doch Eibes weiß auch, dass erst die nächsten Tage und Wochen eine Entscheidung bringen.

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