Es geht noch höher hinaus

MORBACH/WENIGERATH. Die Morbacher Energielandschaft (MEL) in Wenigerath bekommt Zuwachs. Bereits im Mai soll die in Bau befindliche Holzpellets-Anlage in Betrieb gehen. Ein weiteres Windrad mit einer Nabenhöhe von 160 Metern ist ebenso geplant wie nachführbare Fotovoltaik-Anlagen. Darüber und über weitere Pläne wurde in einer Bürgerversammlung informiert.

In der Morbacher Energielandschaft soll's künftig noch höher hinausgehen als bisher. Das 15. Windrad, das möglicherweise im kommenden Jahr aufgestellt wird, ist ein völlig anderes als die, die sich bisher auf der Konversionsfläche drehen. Der Typ "FL 2500" der Westerwälder Firma Fuhrländer AG, den die Firma Juwi GmbH aus Mainz ins Auge gefasst hat, hat eine Nabenhöhe von 160 Metern, Roterblätter mit einer Länge von 45 bis 50 Metern und eine Nennleistung von 2,5 Megawatt. Zum Vergleich: Die bisherigen Anlagen in der MEL haben eine Nabenhöhe von 100 Metern, eine Rotorlänge von 40 Metern und eine Nennleistung von zwei Megawatt. Dass der 15. "Spargel" erheblich größer sei, bedeute allerdings nicht, dass er auch optisch völlig aus dem Rahmen falle, erklärte Bürgermeister Gregor Eibes während einer Bürgerversammlung, in der über weitere Projekte in der MEL informiert wurde. Gemeinde denkt jetzt an separaten Turm

Denn der Standort für das "definitiv letzte" Rad, so Eibes, liege um 40 Meter tiefer als andere Standorte. Der Bürgermeister warb für Verständnis für das Vorhaben der Mainzer Firma Juwi, machte allerdings auch deutlich, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Das Thema werde noch in den betroffenen Ortsbeiräten behandelt. Endgültig Abschied genommen hat man in der Morbacher Verwaltung offenbar von der Vorstellung von einem Aussichtsturm, der in ein Windrad integriert werden sollte. Die Firma Enercon stellt diesen Typ nach Angaben des Bürgermeisters nicht mehr her. Andere Denkmodelle überzeugten bisher nicht. Dafür denkt man über einen separaten Turm nach, der gut ins touristische Konzept passen würde. Doch das ist noch Zukunftsmusik, während andere Pläne des Mainzer Unternehmens schon Wirklichkeit werden. Bereits Ende Mai soll eine Holzpellets-Anlage in Betrieb gehen, die die Abwärme aus der benachbarten Biogas-Anlage nutzen und Abfall aus der heimischen Sägeindustrie verarbeiten wird. Rund 8000 Tonnen Brennstoff sollen dort zunächst jährlich hergestellt werden. Eine Erweiterung auf 20 000 Tonnen ist laut Juwi-Geschäftsführer Matthias Willenbacher angedacht. Konkret ist auch die Absicht, die vorhandenen Fotovoltaik-Anlagen erheblich zu erweitern. Die Gesamtleistung soll sich auf rund 1000 Kilowatt verdoppeln. Es handelt sich um mobile Systeme, die sich nach der Sonne ausrichten. Geplant ist ein Testfeld, um verschiedene Modelle zu erproben. Änderungen ergeben sich möglicherweise noch beim geplanten Info-Zentrum. Ob die bisherige Planung umgesetzt wird, ist derzeit völlig offen. "Wir überlegen, ob wir in dem Zentrum eine Ausstellung brauchen, wo wir doch 145 Hektar Ausstellungsfläche haben", sagte Eibes. Auch die Frage, ob das vorhandene Gebäude genutzt werden soll, ist wieder offen. Fundamente werden saniert

In der sich an die Info-Veranstaltung anschließende Diskussion regte sich kein Widerspruch gegen das zusätzliche Windrad. Der Morbacher Rainer Kurz wollte allerdings wissen, was es mit den Rissen in den Windrad-Fundamenten auf sich habe, über die der TV berichtet hatte. Willenbacher versicherte, dass schon in wenigen Tagen die drei stillgelegten Anlagen saniert werden sollen.

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