Es hängt nur am Geld

BURTSCHEID. (urs) Bereits 2002 hat die Gemeinde Anträge für den Umbau des Gemeindehauses gestellt. Doch wegen der allgemein knappen Finanzen warten die Bürger noch immer auf den Ausbau.

Um etwa rund das Doppelte soll sich der Burtscheider Gemeindesaal vergrößern. Und zwar sowohl in der Fläche, als hinsichtlich der Sitzplätze. Statt bisher 40 sollen dann bis zu 100 Personen dort Platz finden, was dem Raum eine bessere Auslastung verschaffen soll. Ermöglicht wird dies durch eine Änderung der bisherigen Raumaufteilung, durch die im Obergeschoss zwei Zimmer einer seit Jahrzehnten vermieteten Wohnung dem jetzigen Saal zugeordnet werden sollen. In gleichen Zug soll auch die arg beengte Küche etwas größer werden. Um Raum für neue Toilettenanlagen zu schaffen, wird das Feuerwehrgerätehaus dann innerhalb des früheren Stall-/Scheunentrakts um einen Raum verlegt. Alles in allem ein Vorhaben, das inklusive der zu erbringenden Eigenleistungen rund 260 000 Euro kosten soll. "Wir hoffen auf einen Zuschuss von 200 000 Euro", erklärt Ortsbürgermeister Friedhelm Fetzer. Die Anträge dafür wurden bereits 2002 gestellt. Doch leider steht trotz vorliegender Befürwortung des Kreises die Bewilligung derzeit noch aus. Wie lange das noch dauere, könne keiner wissen, bedauert Fetzer: "Es hängt halt am Geld."Trockenen Fußes ins Gerätehaus

Als ehemaliges bäuerliches Anwesen hat das Burtscheider Gemeindehaus eine lange Geschichte. Etliche Menschen haben unter seinem Dach gelebt, wie heute nicht anders. Denn im Obergeschoss des Wohnhausbereichs ist nach wie vor eine Wohnung, die an einen nicht ständig dort lebenden Jagdpächter vermietet ist. Außerdem birgt das Gebäude eine weitere Besonderheit. Die rückwärtige Hälfte selbigen Wohnhauses hat nämlich einen anderen Besitzer - was der Ortsbürgermeister im Bewusstsein eines Kuriosums schmunzelnd mit "das war schon immer so" kommentiert. Außerdem gehört die Haushälfte dem heutigen Feuerwehrführer, Dieter Heib, der daher praktisch trockenen Fußes ins Gerätehaus gehen könnte. Nachdem die Gemeinde das Anwesen 1967 zu einem Preis von umgerechnet noch nicht einmal 10 000 Euro einem Privatmenschen abgekauft hatte, baute sie es für öffentliche Zwecke um. Da es keine Gaststätte mehr im Ort gab, hatten die Burtscheider schon sehr früh die Initiative ergreifen müssen, um einen Raum für Familienfeiern und Dorffeste zu haben. Daher richteten sie sich im Erdgeschoss des Wohnhauses einen Gemeinderaum ein, den auch der damalige Gesangverein nutzte. Als ihnen das gut zehn Jahre später zu eng wurde, fiel 1980 die Entscheidung für einen weiteren Ausbau. Der Gemeindesaal zog nun in das Obergeschoss von Stall- und Scheunentrakt um, und im Erdgeschoss fand ein Feuerwehrgerätehaus Platz. Die Kosten beliefen sich nach Aussage des Ortsbürgermeisters für die Gemeinde auf 26 000 Euro plus Eigenleistungen von 5000 Euro. Doch auch der alte Saal steht seither nicht etwa leer. Seit 1982 hat dort die Jugend einen optimalen Jugendraum, in dem der heutige Nachwuchs unter anderem gern Tischtennis spielt. Parallel dazu wird der Raum aber auch im Bedarfsfall für Feierlichkeiten genutzt.

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