Es wächst und wächst und wächst

GONZERATH. Im zweitgrößten Ortsbezirk der Gemeinde Morbach boomt es gehörig. Bauland ist gefragt wie nie zuvor – und das nicht nur bei den Ur-Gonzerathern.

Schaffe, schaffe, Häusle baue gilt bei weitem nicht nur im Schwabenland. Mitten im Hunsrück, auf halbem Weg zwischen Morbach und Bernkastel-Kues tut sich in dieser Hinsicht einiges. Seit der Morbacher Ortsbezirk Gonzerath vor drei Jahren sein Neubaugebiet "In der Geisch" ausgewiesen hat, boomt es dort gewaltig. Von den 54 Bauplätzen des ersten Bauabschnitts sind laut Ortsvorsteher Dietmar Thömmes bereits 27 verkauft. 14 Häuser seien mittlerweile auf dem 4,5 Hektar-Areal sogar schon bewohnt und weitere sieben derzeit im Bau. "In drei Jahren ist die Hälfte weg - das ist doch schon gut", freut sich der Gemeindechef, der seit Sommer 2004 im Amt ist. Mit Grundstück-Zuschnitten von 650 bis 900 Quadratmetern, die für 40 Euro pro Quadratmeter - voll erschlossen - zu haben sind, liegt der Ort offensichtlich im Trend. Ebenso mit den Straßennamen. Statt nach Musikern oder Singvögeln sind diese nach den Nachbargemeinden benannt, heißen zum Beispiel Kleinicher, Wederather oder Graacher Weg. Dass diese Namensgebung die Entscheidung der acht, nicht aus Gonzerath stammenden, Grundstückskäufer beeinflusst hat, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Denn mehr Gewicht dürfte die Nähe zu Morbach und Bernkastel-Kues haben sowie die Infrastruktur mit Arbeitsplätzen vor Ort, Geschäften und dem Vereinsleben. "Wenn das so weiter geht, können wir 2007 oder 2008 den zweiten Bauabschnitt angehen", ist Thömmes zuversichtlich, dass sich die restlichen Flächen ähnlich zügig verkaufen. Auf der angrenzenden, 3,5 Hektar großen Fläche stehen weitere 28 Bauplätze zur Verfügung. Auf diese Weise wird sich das Dorf praktisch in voller Breite erheblich in nord-östlicher Richtung vergrößern. Das Gonzerather Zentrum soll nach dem Willen der Gemeindevertreter darüber aber nicht ins Hintertreffen geraten. Daher gibt es parallel zum Bauboom schon weiterreichende Überlegungen für die nähere Zukunft. "Wir müssen uns natürlich Gedanken machen, wie wir die Leute dazu bekommen, im alten Ortskern zu bauen", sagt Thömmes. Ein Blick auf die Entwicklung der Einwohnerzahlen scheint die Notwendigkeit neuer Baulandflächen zu bestätigen. Zwar zählt Gonzerath mit derzeit 1194 Bürgern (Stand der Hauptwohnsitze vom 30. April 2005) kaum mehr als Ende 2001 mit 1188. Doch dazwischen hatte sich ein drastischer Einbruch abgezeichnet, da im August 2002 nur mehr 1167 Gonzerather gemeldet waren.

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