Eschen müssen weichen

DHRONECKEN/THALFANG. 16 alte Eschen entlang der L 153 zwischen Dhronecken und Thalfang werden in den nächsten Tagen gefällt. Der Grund: Sie sind ein Sicherheitsrisiko.

 Wie krank Bäume wirklich sind, das sieht der Fachmann beispielsweise am Befall mit Pilzen und Flechten. Gerd Zonker, Leiter der Thalfanger Straßenmeisterei, weist auf Auffälligkeiten hin.Foto: Ilse Rosenschild

Wie krank Bäume wirklich sind, das sieht der Fachmann beispielsweise am Befall mit Pilzen und Flechten. Gerd Zonker, Leiter der Thalfanger Straßenmeisterei, weist auf Auffälligkeiten hin.Foto: Ilse Rosenschild

Wer von Thalfang Richtung Dhronecken fahren und die Hunsrückhöhenstraße umgehen will, nutzt die Landesstraße 153. Eine drei Kilometer lange malerische Allee, die rechts und links von alten Bäumen, meist Eschen, gesäumt wird. Doch diese Allee wird demnächst Lücken aufweisen: 16 dieser Laubbäume müssen gefällt werden.Autoabgase lassen Bäume früher altern

Der Standort in Hanglage und am Rande einer recht viel befahrenen Straße - diese Kombination kann Bäume offenbar krank machen. "In Auen können diese Bäume bis zu 200 Jahre alt werden", erklärt Andrea Tapp, Landespflegerin beim Landesbetrieb Straßen und Verkehr in Trier. Stehen die Bäume dagegen dicht an einer Straße, leiden sie unter Autoabgasen und Unfallschäden und erreichen dieses Alter nicht.Die Baumriesen an der L 153 - etwa 150 Jahre alt - sind so krank, dass sie entfernt werden müssen, aus Gründen der Verkehrssicherheit. Das entschied Tapp vor Ort gemeinsam mit Vertretern der Kreisverwaltung und der Thalfanger Straßenmeisterei. Zweimal im Jahr unternehmen Straßenwärter eine so genannte Baumkontrolle. Kletterteams untersuchen sie beispielsweise auf tote Äste, die dann entfernt werden müssen. Im Fall der Eschen reichte das nicht mehr aus. Deshalb wurde die Landespflege eingeschaltet. Man nahm die Bäume genauer unter die Lupe. Die Fachfrau fand ausgedünnte Kronendächer, Pilzbefall und so genannte Wasserschößlinge. Das sind Triebe, die sich an der Wurzel oder unterhalb von starken Verletzungen bilden. In solchen Fällen versuchen angeschlagene Bäume, ihre ganze Kraft in neue Triebe zu stecken.Gefährlich für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer sind vor allem Fäulnisstellen im Bereich des Stammes, der Wurzel oder von starken Ästen. "Wenn man gegen die Bäume tritt, klingt es teilweise wie eine Trommel", beschreibt Gerd Zonker, Leiter der Straßenmeisterei, das Phänomen. Ein Hinweis darauf, dass die Bäume hohl sind und schlimmstenfalls umstürzen können. Die Eschen, die beseitigt werden müssen, sind bereits mit einem weißen Strich an der Straße markiert und werden in den nächsten Tagen gefällt. Die Lücken in der Allee sollen allerdings nicht von Dauer sein. Die Bäume werden, wo es geht, ersetzt. Doch damit wird es nicht getan sein. Tapp geht davon aus, dass die Männer der Straßenmeisterei auch in Zukunft an der L 153 die Säge ansetzen müssen. Angesichts des Zustandes der Eschen fürchtet sie, dass das Baumsterben weitergeht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort