Fünf Dörfer unter einer Narrenkappe

Die 19 Dörfer in der Einheitsgemeinde sind es zumindest in der Kommunalpolitik gewöhnt, zusammenzuarbeiten. Karneval feierte bislang allerdings jedes Dorf für sich. Das soll jetzt anders werden. Fünf Vereine wollen zum Auftakt der Session 2010 an einem Strang ziehen.

 „Wir machen eine Sessionseröffnung, bei der es kracht“: Horst Bernardi, Rainer Kurz, Jürgen Martini, Frank Arend und Norbert Bernard (von links) wollen mit ihren Vereinen am Freitag, 13. November, alle karnevalistischen Register ziehen. TV- Foto: Herbert Thormeyer

„Wir machen eine Sessionseröffnung, bei der es kracht“: Horst Bernardi, Rainer Kurz, Jürgen Martini, Frank Arend und Norbert Bernard (von links) wollen mit ihren Vereinen am Freitag, 13. November, alle karnevalistischen Register ziehen. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. Seit Jahren spukt eine Frage in den Köpfen einiger Morbacher Karnevalisten herum: Warum können wir nicht mit den anderen Ortsbezirken gemeinsam die Session eröffnen?

Rainer Kurz, Präsident der Morbacher Dilldappen, schrieb im Frühjahr einen Brief an alle Ortsvorsteher der Einheitsgemeinde mit der Bitte, diesen Vorschlag an alle weiterzureichen, die sich mit Karneval befassen. Verbindliche Antworten kamen von Jürgen Martini von den Gonzerather Hejele, Norbert Bernard von den Hunschda Felseretscha, Frank Arend von der DJK Morscheid und Horst Bernard vom Karnevalsverein Hundheim. Auch Bürgermeister Gregor Eibes unterstützte die Idee. "Erstmals können wir so die Fülle unserer Fastnacht vorstellen", erklärt Frank Arend, der sofort Feuer und Flamme für die Idee war. "Bislang war es doch so, dass bei uns kaum jemand die Eröffnung der fünften Jahreszeit mitbekommen hat", bedauert Rainer Kurz. Aber das wird sich diesmal ändern. Kappensitzungen und Umzüge in den einzelnen Ortsbezirken bleiben von der Kooperation unberührt. "Zusammenschlüsse sind nicht geplant", so Kurz.

Ein Termin war schnell gefunden, denn der 11.11 ist kein Wochenende. Und die Feiertagsregelung schließt den Samstag wegen des folgenden Totensonntags aus. Allerdings wird es am "Freitag, den 13." in der Baldenauhalle hoch hergehen.

Ein Motto gibt es auch: "Karneval verbindet ... über Grenzen hinweg".

Programm ist noch streng geheim



Karten für den turbulenten Start in die Narrenzeit gibt es in der Touristinformation im Rathaus, Tel. (06533) 71-117. Auch Tischreservierungen sind möglich. Rund 500 Narren werden Platz finden.

Büttenreden, Tänze, Gesang, Sketche stehen auf dem Programm. Was genau auf der Bühne abgehen wird, verraten die Initiatoren noch nicht. Nur so viel: Es wird eigens ein Männerballett einstudiert. Weitere Informationen über das fünfstündige Programm gibt es nicht.

Gerne hätte Rainer Kurz noch mehr Vereine unter eine Narrenkappe bekommen: "Jetzt ist alles durchorganisiert, aber im nächsten Jahr sollte sich die Vielfalt noch vergrößern."

Ach ja, und noch ein Hinweis der fünf Veranstalter: Das närrische Publikum darf auch bei der Sessionseröffnung kostümiert erscheinen.

Meinung

Konfetti von gestern

Trotz Einheitsgemeinde ist das Verhältnis zwischen dem Zentralort Morbach und den Ortsbezirken nicht immer ganz unproblematisch. Das ist nicht nur, aber eben auch beim Karneval so. Man denke an das Hickhack um den Morbacher Umzug 2008, als eine geplante Verlegung auf den Karnevalssamstag für so großen Unmut sorgte, dass sie rückgängig gemacht wurde. Doch das ist offenbar Konfetti von gestern. In der bevorstehenden Session stehen die Zeichen auf Zusammenarbeit. Davon profitieren die vielen Jecken, die an einem Abend die ganze Bandbreite der närrischen Talente in der Einheitsgemeinde genießen können. i.rosenschild@volksfreund.de

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